Eingabegerät Mensch
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2010/09
Am 10. November lanciert Microsoft in der Schweiz das unter dem Projektnamen «Natal» entwickelte Kinect, das laut Microsoft-Schweiz-Chef Peter Waser den Menschen zum Eingabegerät macht. Im Gegensatz zu Nintendo bei der Wii-Konsole verzichten die Redmonder bei Kinect auf einen Controller, den der Spieler ständig in der Hand halten muss, und setzt komplett auf Gestensteuerung. Swiss IT Magazine konnte anlässlich einer Demoveranstaltung kurz testen, ob Kinect hält, was Microsoft verspricht. Der Tiefensensor in Kinect erfasst 20 Punkte auf dem Körper des Spielers. Zudem ist das Gerät mit einer normalen RGB-Kamera und einem Mikrofon ausgerüstet. Die Steuerung per Handbewegung ist etwas gewöhnungsbedürftig. Hat man sich aber einmal damit arrangiert, kommt man sich fast ein bisschen vor wie Tom Cruise in Minority Report. Die Menüführung ist selbst für einen Game-Neuling selbsterklärend. Der Sensor reagiert relativ schnell, Verzögerungen gibt es also kaum. Auch wenn das Autofahren mit imaginärem Steuerrad oder das Bowlen mit Luftkugeln ungewohnt sind, so machen die Spiele auf alle Fälle Spass. Auch die Adventure-Games, die einem durchaus ins Schwitzen bringen können – zum Beispiel wenn man per Verlagerung des Körpergewichts ein Schlauchboot einen tosenden Fluss hinabsteuern muss – sorgen für Begeisterung. Das grösste Plus ist aber, wie von Microsoft propagiert, dass man keinen Controller in der Hand halten muss.
Kinect funktioniert mit jeder Xbox-360-Version und kommt zum Anfang mit 15 Spielen. Ausserdem steht ein Videochat zur Verfügung, und man kann sich via MSN mit anderen Kinect-Besitzern verknüpfen. Das Gerät kostet 219 Franken, der Anwender bekommt dabei Kinect Adventure mitgeliefert, das 20 Mini-Games beinhaltet. Wer gleich auch noch eine neue Xbox-Konsole dazu kauft, bekommt das Bundle inklusive einem Game für 449 Franken. (Alina Huber)