

Yahoo hat Zimbra 2007 für 350 Million Dollar gekauft. Das Unternehmen hostet 50 Millionen bezahlte Accounts seiner Email- und Collaboration-Lösung. VMware hat bisher den Kauf nicht offiziell bestätigt.
Dieser Kauf sorgt für Verwirrung in der Branche, weil die Strategie dahinter nicht klar ist. Viele fragen sich, warum VMware eine Email-Firma übernehmen will, die mit dem bisherigen Virtualisierungsgeschäft nichts zu tun hat. Die VMware-Twitter-Gemeinde rätselt beipielsweise, warum sich der Hersteller nicht mehr auf Server- und Desktopvirtualisierung konzentriert und seine Produkte verbessert.
Doch der Kauf kann durchaus Sinn machen. Richard McAniff, VMwares neuer Entwicklungsleiter und Executive Vice President, war lange bei Microsoft verantwortlich für Microsoft Office. VMware CEO Paul Maritz, ebenfalls ein Microsoftveteran, hat mit dem Kauf des Entwicklungsframeworks von Springsource im Sommer 2009 bereits den Weg in die Applikationswelt eingeläutet.
Darüber hinaus benötigt VMware für sein Überleben neue Geschäftsbereiche, wie Chris Wolf, ein Analyst der Burton Group meint. Seiner Meinung nach kann VMware nicht nur davon leben, Microsoft-Anwendungen in virtuellen Maschinen laufen zu lassen. Kunden von der Abhängigkeit von Exchange zu befreien, könnte also ein Weg für VMware sein, die Abhängigkeit von Microsoft zu verringern.
Zudem ist VMware gut gerüstet, den Email-Service von Zimbra zu hosten, hat der Hersteller doch erst ein riesiges Rechenzentrum in Wenatchee fertiggestellt.