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VMware wird die Virtualisierung des Google Chrome OS unterstützen

Wird Google Microsoft Windows mit seinem Chrome OS vom Desktop verdrängen können? Das neue Web-basierte Betriebssystem von Google wird in der zweiten Hälfte 2010 erwartet. Schon jetzt haben VMware und andere angekündigt, es als Gast-System zu unterstützen.
29. Juli 2009

     

VMware hat bereits bestätigt, dass ihre Virtualisierungsplattform das neue Google Chrome OS als Gastbetriebssystem unterstützen werde.


„VMware begrüsst Google Chrome OS als weiteres Mitglied der Betriebssysteme, um spezialisierte Anwendungen damit laufen zu lassen“, sagt Raj Mallempati, VMware Group Product Manager, Desktop Business Unit.


„Ähnlich wie auf dem Servermarkt entwickelt sich die Rolle der Anwendungen und des Betriebssystems auf dem Desktop. Die Desktop-Betriebssysteme spezialisieren sich, um bestimmte Anwendungen zu supporten, sei es Client- oder Web-basiert“, ergänzt Mallempat.


Auch andere Virtualisierungshersteller werden Googles Chrome OS als Gast unterstützen. Es gäbe keine technischen Barrieren, das auf Linux basierte Chrome OS zu virtualisieren, wie Jonathan Eunice, Principal IT Adviser beim Consultingunternehmen Illuminata, meint.


„Nach meinen Kenntnissen über Chromes Grundlagen, lässt es sich mit einer Anzahl von Virtualisierungsplattformen wie Xen oder KVM gut virtualisieren“, sagt Eunice.



Entwickler erste Nutzer

Die Virtualisierung von Chrome OS wird nach Meinung von Rachel Chalmers, Research Director bei der 451 Group den üblichen Weg gehen: Zuerst werden. Entwickler virtuelle Maschinen mit Chrome OS testen und neue Anwendungen dafür entwickeln.

Deshalb ist damit zu rechnen, dass Chrome OS-VMs also zuerst in Entwicklungsplattformen wie VMwares Workstation oder Suns xVM VirtualBox zum Einsatz kommen. Erst dann rechnet Chalmers mit Unterstützung von mehr konsumentenorientierter Plattformen wie VMware Fusion, Parallels Desktop und erst zuletzt auf den Hypervisoren für Clients wie Citrix Systems und VMware.


„Unternehmen beginnen gerade die Hypervisoren für Clients unter die Lupe zu nehmen, mit denen man eine VM überall laufen lassen kann, auch in der Cloud“, sagt Chalmers.


Erst als letzter Schritt werden VMs mit Chrome OS auf Servern laufen, beispielsweise in VDI-Konfigurationen, als Teil des Serviceangebots von Service Provider. Im Vergleich zu Windows ist Chrome OS schlanker und hat weniger Lizenzprobleme im Gepäck. Microsoft macht es schwer einen Desktop zu virtualisieren, weil es ihr Grundgeschäft angreift“, sagt der Analyst Eunice.


Chrome OS kein Selbstläufer

Die Akzeptanz hängt natürlich davon ab, ob Chrome OS den Anwendern Funktionen anbietet, die sie wirklich haben wollen.


Trotz Googles Marktmacht sind Beobachter skeptisch, dass Google erfolgreich sein wird. Erstens wird es noch ein Jahr dauern, bis das Betriebssystem verfügbar wird. Anwender, die unbedingt ein Linux-basiertes Betriebssystem einsetzen wollen, sind vielleicht besser mit Ubuntu von Canonical oder Intels Moblin bedient.


Darüber hinaus hat Google selbst für eine unklare Situation gesorgt, indem es erst seinen Chrome-Browser und dann das Android-OS für Handies auf den Markt gebracht hat. Einige PC-Hersteller haben bereits angekündigt oder beabsichtigen, Android auf Netbooks einzusetzen.


Andere Hersteller, darunter auch Microsoft, halten es für schwierig, eine Strategie mit mehreren Betriebssystemen erfolgreich zu fahren.


Die Verfügbarkeit von Virtualisierungstechnologien könnten allerdings einen positiven Effekt haben. Ähnlich wie Parallels Desktop und VMware Fusion dem Mac OS von Apple eine zweite Chance auf dem Unternehmensdesktop beschert haben.




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