Schweizer Hightech-Markt stabil
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2009/07
Der Schweizer Hightech-Markt scheint der Krise zu trotzen. Mit 18,1 Milliarden Euro, also einem Minus von 0,1 Prozent im Vergleich zu 2008, bleibt der Umsatz mit Informations- und Kommunikationstechnik in der Schweiz in diesem Jahr nahezu stabil. Dies berichtet der Swico und stützt sich dabei auf aktuelle Zahlen des European Information Technology Observatory (EITO).
Laut Swico-Vizepräsident Pierre Muckly haben die Unternehmen bislang kaum mit Zurückhaltung auf die Wirtschaftskrise reagiert. Allerdings seien sie vorsichtiger beim Start neuer IT-Projekte. «Die Unternehmen investieren umsichtiger, suchen aber verstärkt nach Effizienzvorteilen durch den Einsatz neuer Technologien», erklärt Muckly. Für 2010 rechnet das EITO denn auch wieder mit einem Umsatzanstieg um 1,5 Prozent auf 18,4 Milliarden Euro.
Das Marktvolumen in der Informationstechnik wird 2009 gemäss EITO mit 9,7 Milliarden Euro genau auf Vorjahresniveau liegen. Allerdings werde es starke Unterschiede in den einzelnen Marktsegmenten geben. So sinke etwa der Umsatz mit IT-Hardware um 6 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Fallende Preise und die Verschiebung von IT-Investitionen belasten in diesem Segment die Umsatzentwicklung. Im Software- und IT-Service-Bereich wachse der Umsatz derweil um 2,7 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro.
Einen Boom erwartet man beim Outsourcing, das 2009 voraussichtlich um 7 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro wachsen werde. «Schweizer Unternehmen stehen dem Outsourcing generell aufgeschlossen gegenüber, da sie damit Kostenvorteile realiseren können», so Muckly. Insbesondere bei Finanzdienstleistern und im produzierenden Gewerbe sei mit steigenden Outsourcing-Aktivitäten zu rechnen, erklärt Muckly weiter.
Auch der Telekom-Markt bewegt sich laut EITO. So bleibt der Umsatz mit 8,4 Milliarden Euro (–0,1%) nahezu gleich, allerdings werde der Umsatz mit Festnetzgesprächen sinken. In der Schweiz beträgt das Minus im Festnetzbereich 2,7 Prozent auf neu 2,7 Milliarden Euro. Auch der Umsatz mit Mobilfunkgesprächen nehme aufgrund sinkender Tarife ab. Der Umsatz mit Internetzugängen hingegen klettere um 6,1 Prozent auf 886 Millionen Euro. Ebenso sei bei mobilen Datendiensten ein Umsatzplus von 9,4 Prozent auf 676 Millionen Euro zu erwarten. Muckly zufolge haben die Mobilfunkbetreiber ihre Netze aufgerüstet, um schneller Datenübertragung zu ermöglichen, wovon vor allem die steigende Anzahl Smartphone-Nutzer profitiere. (ahu)