EU verdonnert Intel zu Milliarden-Busse
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2009/06
Im jahrelangen Streit zwischen AMD und Intel hat die EU-Kommission endlich ein Urteil gefällt: Intel hat in rechts- und wettbewerbswidriger Weise versucht, Wettbewerber vom Markt für CPUs mit x86-Architektur zu verdrängen. Deshalb wird der Prozessor-Hersteller mit einer Strafe von 1,06 Milliarden Euro gebüsst. Ausserdem hat die EU-Kommission gefordert, dass Intel sein rechtswidriges Verhalten sofort einstellt.
Laut dem Urteil der EU-Kommission hat Intel PC-Herstellern ganz oder teilweise versteckte Rabatte gewährt, wenn sie alle respektive die meisten CPUs bei Intel bezogen. Des weiteren habe man direkte Zahlungen an Media Saturn getätigt, damit der Einzelhändler nur Computer mit Intel-CPUs im Sortiment hatte.
AMD begrüsst den Entscheid der EU-Kommission. Der Monopolist werde so in seine Schranken gewiesen. Intel ist mit dem Beschluss überhaupt nicht einverstanden. Man ist der Meinung, dass die Besonderheiten eines hoch wettbewerbsintensiven Marktes sowie wesentliches Beweismaterial ausser Acht gelassen wurden, und hat deshalb Berufung eingelegt. (ahu)