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Glasfasern werden noch nicht benötigt

Wer soll ein schweizweites Glasfasernetz bauen? Eine Frage, die bewegt. Aber für viele Unternehmen sind Glasfasern noch überhaupt kein Thema.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2009/04

     

52%



Openaxs, der Verband Schweizer Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EUV) zur Förderung offener Glasfaser- und Telekomnetze für alle, behauptete vor kurzem, dass sowohl in der Schweiz als auch in Europa immer mehr Fibre-to-the-Home-Projekte (FTTH) umgesetzt werden. Herkömmliche Kupfernetze würden von den Glasfasern verdrängt. Infoweek wollte es genauer wissen und hat deshalb seine Leser in einem Quick Poll befragt, wie es denn bei ihnen um den Glasfasereinsatz steht.



Wie die Infoweek-Umfrage zeigt, ist man der neuen Technologie gegenüber aber noch sehr vorsichtig eingestellt. Für mehr als jeden zweiten Quick-Poll-Teilnehmer (52%) ist ein Glasfaseranschluss noch gar kein Thema. Weitere sechs Prozent wollen mit einem Entscheid noch etwas warten. Dem gegenüber steht ein gutes Drittel (36%), das bereits über eine Glasfaseranbindung verfügt. Fünf Prozent planen ihre Zukunft fix mit Glasfasern und nur ein Prozent steckt gegenwärtig mitten im Glasfaserbau.



Die Umsetzung von Glasfaserprojekten dauert laut Openaxs fünf bis zehn Jahre. Deshalb sei es wichtig, heute damit zu beginnen. Wird also die Hälfte aller Unternehmen den Anschluss verpassen?



Wieso so viele Schweizer Firmen noch nichts mit Glasfasern anfangen können, dürfte an der noch recht eingeschränkten Verfügbarkeit liegen. Allerdings sind die Telcos sowie Elektrizitäts- und Stadtwerke, die im Verband Openaxs vereint sind, zurzeit gross am investieren und bauen. So intensiv, dass es gegenwärtig zu einem regelrechten Schweizer Glasfaserstreit gekommen ist. Infoweek wollte in einem zweiten Quick Poll zum Thema Glasfasern deshalb von den Unternehmen wissen, wer ihrer Meinung nach ein schweizweites Glasfasernetz bauen soll.



Knapp ein Drittel aller Umfrageteilnehmer (31%) wünscht sich ein flächendeckendes Glasfasernetz, das aus einer Kooperation von Openaxs und Swisscom entsteht. Rund jeder Vierte (24%) will, dass sich jemand anderes, also eine dritte Partei, um den Aufbau kümmert. Für jeden fünften Quick-Poll-Teilnehmer (20%) ist Swisscom der optimale Glasfasererbauer. Nur 13 Prozent wünschen sich, dass Openaxs das flächendeckende Netz aufbaut und nur 8 Prozent wollen, dass es bald zwei schweizweite Glasfasernetze gibt. Kurz zusammengefasst kann man sagen, dass sich auch die potentiellen Kunden überhaupt nicht einig sind, was denn die beste Lösung wäre...






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