News aus der Forschung
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2009/03
Einmal überschreiben genügt
Wie oft müssen Daten auf einer Festplatte überschrieben werden, um sie wirklich zu löschen? Dreimal? Fünfmal? Oder gar fünfunddreissigmal? Alles falsch. Daten auf alten oder aktuellen Festplatten ein einziges Mal mit Nullen zu überschreiben, reicht, um sie unwiederbringlich ins digitale Nirvana zu befördern. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung des Forensikexperten Craig Wright, die an der International Conference on Information Systems Security 2008 veröffentlicht wurde. Nach einmaligem Überschreiben könne zwar ein einziges Bit, von dem man ganz genau weiss, wo es liegt, noch mit 56 Prozent Wahrscheinlichkeit rekonstruiert werden. Aber schon bei 1 Byte sinkt diese auf unter 1 Prozent. Mehrfaches Überschreiben, wie es von mancher Datenlöschungssoftware angeboten wird und im Diskettenzeitalter tatsächlich nötig war, ist demnach heute nichts als Zeitverschwendung.
Handschrift gegen Spam
Spambots sind eine Plage, gegen die viele Webseiten mit sogenannten CAPTCHAs zu Felde ziehen – automatisch generierte Bilder mit beliebigen Zeichenkombinationen, die vom Menschen abgetippt werden müssen. Allerdings lassen sich viele dieser CAPTCHAs relativ einfach mit dem Computer knacken. Forscher der State University of New York wollen dies nun erschweren, indem sie rechnergenerierte Handschriften zur Verifikation verwenden, wie das Magazin «Technology Review» berichtet. Denn die zusammenhängenden Buchstaben sind für Computer nach wie vor nur schwer zu entziffern. Als Grundlage dient eine Datenbank mit über 20’000 Einzelbuchstaben.
Kühlschrank für die CPU
Forscher der Universität von Arizona haben in «Nature Nanotechnology» einen neuen Ansatz zur Kühlung von Prozessoren vorgestellt. Zum Einsatz kommen sogenannte Superlattices aus Wismuttellurid, die als thermoelektrische Kühler (Peltierelemente) in Chipgehäuse integriert werden können, um besonders heisse Stellen (Hot Spots) zu kühlen. Der Thermoelectric Cooler, so der Name der von Intel gesponserten Entwicklung, konnte in einem Versuchsaufbau trotz einer Wärmeflussdichte von 1300 Watt pro Quadratzentimeter die Temperatur des Hot Spots um 15 Grad senken. Durch die Kombination mehrer Kühlelemente, die bald möglich sein soll, liese sich die Kühlleistung weiter erhöhen.