Schweizer Open-Source-Gemeinde verzichtet auf Beschwerde

Im Fall der nicht-öffentlichen Auftragsvergabe des Kantons Bern an Microsoft verzichtet die Open-Source-Gemeinde auf eine Beschwerde.
15. Juni 2009

     

Der Kanton Bern hat Ende Mai angekündigt, dass er für rund 27 Millionen Franken Microsoft-Lizenzen kaufen werde. Damit sollten die bestehenden Microsoft-Kantonslizenzen 2005 bis 2010 für die Jahre 2011 bis 2017 verlängert werden. Auch diese Auftragsvergabe geschah freihändig, also ohne öffentliche Ausschreibung. Wie die Finanzdirektion des Kantons Bern und /ch/open nun mitteilen, verzichtet die Open-Source-Gemeinde in diesem Fall aber auf eine Beschwerde. Nach intensiven Gesprächen zwischen der im Kanton zuständigen Finanzdirektion und den Open-Source-Dienstleistern respektive der Swiss Open Systems User Group /ch/open "konnten die Fronten aufgeweicht werden", wie es in einer Mitteilung heisst. Der Kanton Bern habe zugesichert, dass er künftig intensiv mit der Open-Source-Gemeinde auf höchster Verwaltungsebene zusammenarbeiten werde. Ebenso will der Kanton dort wo zweckmässig, den vermehrten Einsatz von Open-Source-Lösungen fördern. Ausserdem habe die kantonale Finanzdirektion technische, organisatorische, finanzielle und auch rechtliche Gründe für die freihändige Vergabe vertieft erläutert.


Weniger Glück hatte in einer ähnlichen Situation der Bund: Ende Februar hatte er Microsoft einen 42-Millionen-Auftrag zugeschanzt, ohne diesen zuerst öffentlich auszuschreiben. Die Open-Source-Gemeinde ging dagegen vor und hat eine Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht, worauf dieses die Vergabe des Auftrages mit einer superprovisorischen Verfügung gestoppt hat (Swiss IT Magazine berichtete).




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