Digitaler Stempel
Quelle: Colop

Gadget - Colop E-Mark

Digitaler Stempel

Mit dem Colop E-Mark lassen sich personalisierte Druckvorlagen erstellen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2019/09

     

Dass die Digitalisierung vor kaum etwas Halt macht, ist längst ein Gemeinplatz. Mitunter dringt sie jedoch in unerwartete Gefilde vor. Als Beispiel dafür sei hier der E-Mark des österreichischen Herstellers Colop genannt. Dabei handelt es sich um einen digitalen Stempel. Vorbei also die Zeiten klassischer Stempel mit Stempelkissen und Tintenflecken an den Händen. Der E-Mark ist ein handliches Markiergerät, das mit Inkjet-Technologie arbeitet und deshalb in der Lage ist, mehrfarbige Motive mit einem Wisch auf Papier oder andere saugfähige Medien wie etwa Karton und sogar Holz zu drucken.


Geliefert wird der E-Mark in einer kompakten Box, die alles enthält, was für den sofortigen Einsatz benötigt wird: das Gerät selbst, eine Docking Station, ein Netzteil, ein USB-Kabel, eine Tintenpatrone und nicht zuletzt eine Kurzanleitung. Darin werden die wenigen Handgriffe beschrieben, die nötig sind, um den E-Mark in Betrieb zu nehmen: Abdeckung weg, Batterie entfernen, Klappe auf der Unterseite öffnen, Tintenpatrone einschieben, Gerät wieder zusammensetzen, fertig. Nach dem Einschalten blinkt der Leuchtstreifen im Gehäuse auf und zeigt an, dass das Gerät betriebsbereit ist. Und schon kann man einen ersten Testdruck wagen. Das Drucken mit dem rund 225 Gramm schweren E-Mark ist allerdings nichts für zögerliche Personen. Das Gerät muss auf das Papier aufgesetzt und dann relativ zügig und wenn möglich in einer geraden Linie von links nach rechts oder umgekehrt geführt werden, bis ein Piepton ankündigt, dass der Druck zu Ende ist. Praktisch: Zwei Kerben auf jeder Seite des Gehäuses dienen der optischen Führung des Gerätes. Bei mehrzeiligen Drucken muss man jeweils von links nach rechts fahren und dann für die nächste Zeile nach unten und in umgekehrter Richtung. Hat man alles richtig gemacht, prangt nun ein farbiges und gestochen scharfes Motiv auf dem Papier. Ist man mit dem Drucken fertig, kann man den E-Mark in die Docking Station stellen. Diese verfügt über vier kleine Gummifüsse für festen Halt sowie über Magnete, die verhindern, dass das Gerät aus Versehen aus der Halterung rutscht. Im Bereich Hardware macht Colop mit dem E-Mark also alles richtig.
Wie immer mit solchen Produkten steht und fällt die Bedienbarkeit aber mit der Qualität der Software. Um für den E-Mark Stempelmotive auszuwählen und eigene zu kreieren, wird eine App benötigt. Wir haben die Android-Version der Software getestet. Für die Verbindung zum Smartphone baut der E-Mark ein WLAN-Netz auf, mit dem man sich via App verbinden muss. Allerdings muss man dazu die mobile Datennutzung des Smartphones ausschalten, da sich die WLAN-Verbindung sonst nicht aufbauen lässt. Einmal in der App, kann man seine persönlichen Daten hinterlegen, die man später für die Erstellung personalisierter Stempel nutzen kann. Bereits in den Settings fällt auf, dass die App noch nicht sehr ausgereift ist, die Menüs sehen altbacken aus und die Menüführung ist stellenweise unübersichtlich. Das Herzstück der App ist aber der Editor. Hier kann man eine von vielen Vorlagen wählen und anpassen oder aber von Grund auf eine neue Druckvorlage aufsetzen. So kann man beispielsweise Bilder aus einer Galerie auf dem Smartphone hochladen oder aber Strich- und QR-Codes generieren und einfügen. Ebenso kann man die persönlichen Daten, die man vorgängig erfasst hat, in die Druckvorlage integrieren. Die Schriftart und deren Grösse kann man natürlich auch verändern und auch verschiedene Formen auswählen und einfügen. Man braucht für alle diese Operationen allerdings Übung, denn auch im Editor ist die Anordnung der Menüs nicht immer über jeden Zweifel erhaben. Die gewisse Eleganz, die man aus vielen modernen Apps kennt, vermisst man hier leider. Weiter kann man mehrere Druckvorlagen speichern und diese an den E-Mark senden. Die Wahl der Vorlage folgt, indem man oben auf das Gerät drückt. Die Farbe der Leuchtleiste zeigt dann an, welche Vorlage gerade aktiv ist.


Der E-Mark ist innovativ, schrammt aber angesichts der Kinderkrankheiten der App an der Höchstwertung vorbei. Man darf gespannt sein auf die Weiterentwicklung des Produktes. (luc)


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