Auf Platz eins bei Suchmaschinen

Von Gaby Stäheli

SEO-Anbieter versprechen Firmen oft eine Top-Position unter den Suchresultaten von Google und Co. Doch ein genauer Blick auf das Angebot kann sich lohnen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2012/05

     

Bei Google auf Platz 1 sein – welches Unternehmen träumt nicht davon die Konkurrenz hinter sich zu lassen und mit seinen wichtigsten Suchbegriffen zuoberst auf der Ergebnisliste der Suchmaschine zu erscheinen? Das Zauberwort, um genau das zu erreichen, heisst Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO (Search Engine Optimization). Wer davon keine Ahnung hat, heuert dafür am besten einen Profi an. Mittlerweile gibt es auf dem Schweizer Markt eine stattliche Zahl an SEO-Anbietern, angefangen von der reinen SEO-Agentur, über die Webagentur mit SEO als Zusatzservice bis
hin zur Full-Service-Agentur. Die Angebote könnten unterschiedlicher kaum sein, und es herrscht immer noch grosse Intransparenz im Markt.
Suchmaschinenoptimierung ist ein aufwendiger Prozess und daher auch ein recht kostspieliges Unterfangen. Für Laien ist es oft schwierig, den für sie passenden SEO-Dienstleister zu finden und die Spreu vom Weizen zu trennen. Deshalb gleich vorweg: Es gibt zahlreiche schwarze Schafe im Markt der SEO-Agenturen. Damit diese auch für das ungeübte Auge erkennbar werden, gibt es einige Punkte, die unbedingt beachtet werden sollten. Vorsicht ist beispielsweise bei folgenden SEO-Praktiken geboten:

Marktübersicht
In unserer Marktübersicht finden Sie 16 Schweizer SEO-Anbieter.

Marktübersicht als PDF
-Platzgarantie: Die Zusicherung einer Platzgarantie auf den obersten Plätzen der Suchmaschine ist nicht möglich, da diese von zu vielen Faktoren abhängig ist. Wenn schon, dann bitte nur mit Geld-Zurück-Garantie.
-Anmeldung bei 60 oder 100 Suchmaschinen: Für die Schweiz reicht eine Hand voll, da Google bereits mehr als 90 Prozent des Marktes abdeckt. International kommen je nach Zielregion noch ein paar wenige nationale Suchmaschinen hinzu.
-Einmalige oder kurzfristige Angebote: SEO ist ein langfristiger Prozess über Monate bis hin zu Jahren. Kurzfristige SEO-Aktivitäten bringen meist auch nur kurzfristige Erfolge.
-Intransparenz: Eine seriöse Agentur legt offen, welche SEO-Methoden sie anwendet und stellt die Anzahl und Liste der verlinkten URLs zur Verfügung. Ausserdem sollten Kontaktangaben der Firmen und Geschäftsleitung auf deren Webseite ersichtlich sein.
-Verwendung von Brückenseiten oder Schattendomains mit Weiterleitungen.
-Aufforderungen vom SEO-Anbieter, Backlinks auf von ihm betriebene Domains zu setzen.


Wird bei der Suchmaschinenoptimierung gegen wichtige SEO-Richtlinien verstossen, so kann dies der Webseite und dem Ruf eines Unternehmens schaden. Suchmaschinen ahnden solche Verstösse teils mit einer massiven Verschlechterung der Positionierung oder im schlimmsten Fall mit einer Verbannung der Domain aus dem Suchmaschinenindex. Es lohnt sich daher, bei der Auswahl der SEO-Firma mit grosser Sorgfalt vorzugehen. Weitere Hinweise zur Auswahl von seriösen SEO-Agenturen gibt es auch bei den Google Webmaster Guidelines.

SEO-Dienstleister lassen sich grob in folgende Kategorien einteilen

-SEO-Berater/SEO-Consultants: Analyse und Beratung
-Online-Agenturen, Web-Agenturen: Technische Umsetzung (Onpage-Optimierung)
-Full-Service-SEO-Agenturen: komplette Umsetzung inklusive inhaltlicher Bearbeitung und externer Verlinkung (Onpage- und Offpage-Optimierung)

Es gibt keine feste Abgrenzung zwischen den drei Anbieter-Typen, und es ist daher wichtig, sich frühzeitig zu erkundigen, welche Tätigkeitsbereiche abgedeckt werden. Viele SEO-Anbieter in der Schweiz sind Firmen mit ein bis fünf Mitarbeitern, die in Netzwerken mit anderen Agenturen oder Freelancern zusammenarbeiten.
Möchte ein Unternehmen das SEO-Know-how selbst aufbauen, ist es sinnvoll, einen Workshop oder ein längerfristiges Coaching eines SEO-Consultants in Anspruch zu nehmen. Ebenfalls sinnvoll ist eine vorgängige Analyse der Webseite sowie der gewünschten Keywords mit anschliessenden Empfehlungen bezüglich der Umsetzung. Diese kann auch in einem begleiteten Coaching erfolgen. Soll die gesamte Optimierung an eine Agentur übergeben werden, so hat dies den Vorteil, dass ein Unternehmen sich nicht selbst um die komplette inhaltliche und textliche Umsetzung (Onpage-Optimierung) und die externe Verlinkung (Offpage-Optimierung) kümmern muss. Diese wird von einem kompetenten und erfahrenen Team mit entsprechendem Know-how umgesetzt. In Anbetracht der Tatsache, dass bei Google inzwischen mehr als 200 unterschiedliche Faktoren in die Bewertung der Suchmaschinenergebnisse einfliessen, ist es nicht verwunderlich, dass SEO-Spezialisten einiges kosten.

Zur Onpage-Optimierung gehören alle Faktoren technischer und inhaltlicher Art, welche auf der Webseite selbst beeinflusst werden können. Dazu gehören beispielsweise die Länge und Inhalte der Seitentitel, die richtigen Formatierungen und Keywords in den Überschriften, Platzierung der Suchbegriffe, Bilder, Ladezeiten und HTML-Qualität. Unter Offpage-Optimierung versteht man den wesentlich aufwendigeren Bereich der externen Verlinkung. Es geht darum, gute und relevante Links von aussen zu erhalten, um die Bedeutung der eigenen Seite zu erhöhen. Gleichzeitig gehört Link-Building auch zu den heiklen Themen, da sich hier sogenannten Link-Farmen tummeln. Der Kauf von zu vielen oder schlechten Links kann von Google massiv abgestraft werden. Full-Service-Agenturen hingegen bieten in diesem Bereich meist eine langfristige, seriöse Unterstützung durch Aktivitäten wie regelmässige Blog-Beiträge, Social Media Integration oder Einträgen in relevanten Foren.

Bei der Auslagerung der Suchmaschinenoptimierung hängen die Kosten im wesentlichen von folgenden Faktoren ab

-Art und Umfang der SEO-Dienstleistung (Analyse und Beratung, technische Umsetzung Onsite-Optimierung, Verlinkungen Offsite-Optimierung)
-Anzahl der zu optimierenden Keywords
-Nachfrage nach den zu optimierenden Keywords (z.B. «Wellness» teurer als «Spa in Pontresina»)
-Anzahl Sprachregionen und Länder
-Optimierungszeitraum
-Einsatz von Google Adwords (abklären, ob Adwords-Kosten im Angebot enhalten sind)

Um Suchmaschinenplatzierungen zu verbessern und dann auch zu halten, braucht es eine ständige Betreuung und Optimierung. Längerfristige Verträge sind daher durchaus sinnvoll.
Von Web-Agenturen wird teilweise ein Basis-Setup für fünf bis zehn Keywords ab 2000 bis 3000 Franken angeboten. Hier ist genau abzuklären, welche der oben genannten Punkte über welchen Zeitraum abgedeckt werden. Oft beinhaltet dies lediglich den Bereich der sogenannten Onpage-Optimierung in einem einmaligen Setup, nicht aber den wesentlich aufwendigeren Bereich der Offpage-Optimierung (Verlinkung von Aussen) und die langfristige Betreuung und Optimierung.
Eine spezialisierte SEO-Agentur bietet einen kompletten Service über alle gelisteten Punkte und Tätigkeiten und verlangt dafür einen entsprechenden Preis. Es muss für rund zehn Keywords zwischen 7000 bis 15’000 Franken pro Jahr gerechnet werden. Abzuklären ist hier, ob der Preis auch das Budget für Google Adwords-Kampagnen (bezahlte Anzeigen in Google) beinhaltet. Diese werden oft unterstützend bei SEO-Projekten eingesetzt und erklären häufig die grossen Unterschiede in der Preisgestaltung.
Abschliessend kann gesagt werden, dass die Kosten in der Regel für jeden Kunden indivi­duell kalkuliert werden müssen. Allgemeine Pauschalen aufgrund einer bestimmten Anzahl von Keywords sind nicht sinnvoll. Die Markt-übersicht enthält daher ein konkretes Preisbeispiel mit fünf Keywords, um sich einen ersten Eindruck von zu erwartenden Kosten zu verschaffen. Die Unterschiede zwischen den Anbietern resultieren aus den variierenden Vertragsleistungen und sind daher nicht eins zu eins vergleichbar. Die Auswahl des richtigen SEO-Partners erfordert einen genauen Blick auf die Offerten und den darin angebotenen Dienstleistungen. Es empfiehlt sich ein persönliches Gespräch mit den Anbietern, um sich über deren Vorgehensweisen und Leistungen zu informieren. Hat man es dann nach einiger Zeit mit den richtigen Keywords auf die erste Seite von Google geschafft, dann zahlt sich das Investment in der Regel durch eine deutliche Zunahme der Homepage-Besucher aus.



Offerten als Dienstleistung

Das Offertenportal Gryps hat sich darauf spezialisiert, KMU bei der Beschaffung von Office-Equipment und Dienstleistungen zu unterstützen. Dazu nimmt Gryps Unternehmen die Suche nach dem passenden Anbieter ab und holt für sie Offerten ein. Das KMU muss dazu lediglich einen Fragebogen ausfüllen, um dann drei individuelle Offerten von Anbietern aus der Region zu erhalten.
Die Bandbreite von möglichen Produkten, die man sich via Gryps offerieren lassen kann, reicht dabei vom Treuhänder über Telefonanlagen bis hin zu IT-Service-Dienstleistungen oder eben Suchmaschinenoptimierung. Für Kaufinteressenten ist die Dienstleistung kostenlos, Anbieter zahlen für den erhaltenen Kontakt eine Gebühr. Weitere Informationen unter www.gryps.ch


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