Orange und Sunrise fusionieren

Die Mutterhäuser von Orange und Sunrise haben sich auf einen Zusammenschluss der Schweizer Töchter geeinigt.
25. November 2009

     

France Telecom und TDC haben heute Morgen bekanntgegeben, dass ihre Schweizer Tochterunternehmen Orange und Sunrise zusammengeführt werden sollen. Das gemeinsame Unternehmen soll zum führenden alternativen Telekomanbieter in der Schweiz werden. France Telecom wird 1,5 Milliarden Euro an TDC bezahlen und damit 75 Prozent an der kombinierten Gesellschaft halten. Das gemeinsame Unternehmen, dessen Namen noch aussteht, kann 3,4 Millionen Mobilfunkkunden sowie 1,1 Millionen Festnetz- und Breitbandkunden auf sich vereinen. Im Mobilfunkgeschäft beträgt der Anteil somit 38 Prozent, im Breitbandbereich 13 Prozent. Der Umsatz beider Unternehmen 2008 betrug 3,1 Milliarden Franken.



Für den Schweizer Kunden sollen zahlreiche Vorteile entstehen, wie die beiden Unternehmen mitteilen. So werde die mobile Netzabdeckung erweitert und die Netzqualität verbessert. Ausserdem werde die Umweltbelastung reduziert, da im Vergleich zum getrennten Vorgehen rund ein Drittel der bisher geplanten Mobilfunkantennen eingespart werden können. Und nicht zuletzt wird mehr Kundennähe durch das dichtere Verkaufsstellennetz versprochen.


Der Verwaltungsrat der neuen Firma soll aus Vertretern von TDC und France Telecom – welche die Mehrheit bilden werden – bestehen. CEO des neuen Unternehmens wird Thomas Sieber, der seit 1. August 2009 CEO von Orange ist. Christoph Brand, bis anhin CEO von Sunrise, werde bis zum Abschluss der Transaktion CEO bleiben und anschliessend den Beginn des Integrationsprojekts überwachen, bevor der sich „neuen beruflichen Aufgaben ausserhalb der Gruppe widmen wird.“


Zu den finanziellen Details wird angefügt, dass das neue Unternehmen über ein Aktienrückkaufprogramm für die durch TDC gehaltenen 25 Prozent verfügt. „Es liegt im Ermessen des Verwaltungsrats der neuen Firma dieses umzusetzen und dafür flüssige Mittel zu verwenden, die das neue Unternehmen generiert.“ Zudem kann TDC ihren Anteil frühestens zwei Jahren nach Vertragsabschluss an einen Dritten verkaufen, und das neue Unternehmen kann frühestens nach drei Jahren an die Börse gebracht werden.


Die definitive Vertragsunterzeichnung wird in der zweiten Februarhälfte 2010 erwartet. Hängig ist noch die Zustimmung der Wettbewerbskommission. Für heute Mittag haben die beiden Unternehmen eine Pressekonferenz angekündigt, in deren Rahmen wohl weitere Details verkündet werden.

(mw)


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