Mehr Selbstvertrauen, liebe Informatiker

Nun kommt auch Swift mit dem Europa-Rechenzentrum in die Schweiz – wie in den Jahren zuvor schon so viele andere ausländische Firmen, die ein Informatik-Standbein oder gar mehr in

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2010/05

     

Nun kommt auch Swift mit dem Europa-Rechenzentrum in die Schweiz – wie in den Jahren zuvor schon so viele andere ausländische Firmen, die ein Informatik-Standbein oder gar mehr in die Schweiz verlagert haben. Sie alle glauben an den Informatik-Standort Schweiz. Und sehr viele Länder beneiden die Schweiz, ihre Produktivität, ihr Bildungssystem. Die Schweizer Informatik trägt gemäss Bundesamt für Statistik auch überdurchschnittlich zum BSP und wesentlich zur Entwicklung aller Sparten bei. Und die Schweizer Informatiker? Sie suchen nach Fehlern, zweifeln an den Chancen einer Informatik-Karriere und berichten nur übers Verschieben von Aufträgen ins Ausland. Was den Ruf der Sicherheit des Berufsfeldes seit einigen Jahren nachhaltig ruiniert hat, die Studentenmengen halbieren und die Jugend einen Bogen um das Berufsfeld schlagen liess.


Die Schweizer Informatik figuriert auf dem 4. Platz der Liste für nachhaltige ICT-Entwicklung, nach Schweden, Singapur und Dänemark. Sie verzeichnet höchste Produktivität und ist äusserst erfolgreich. Es zählt nicht, ob jemand irgendwo auf der Welt ein günstigeres Salär bezieht. Es zählt, dass Schweizer Informatiker/-innen den Kopf frei für ihre Arbeit haben können und deshalb um ein Mehrfaches produktiver sind. Sie müssen nicht daran denken, ob sie die Schulkosten für ihre Kinder bezahlen können, ob im Notfall ein Arzt zur Stelle ist oder die Wohnung während der Arbeitszeit ausgeraubt wird. Sie können sich auf die Arbeit konzentrieren und machen so ihre Mehrkosten deutlich wett.

Die Schweizer Informatiker haben allen Grund, mit gesundem Selbstvertrauen weiter an der Zukunft unserer Wirtschaft, unserer Produkte, Dienstleistungen und Prozesse zu arbeiten. Und sie täten sehr gut daran, für genügend Berufsnachwuchs zu sorgen und für gute Bildung, um für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet zu sein. Sie sollten das geniale Bildungssystem selber besser nutzen, worauf die Ausländer so neidisch auf uns hinschauen. Seit der Berufsmeisterschaft 2009 in Kanada nun auch auf die Informatik, die Weltmeister geworden ist. Und damit liesse sich gleich nochmals die Effizienz erhöhen und Kosten sparen – wenn dank noch besserer Qualifikation weniger Projekte im Sand verlaufen würden.

Alfred Breu, Swiss ICT-Fachgruppe Lehr- und Praktikumsbetriebe





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