Highspeed-Imaging für Windows-Systeme
Flexible Backup-Planung
Sämtliche Backup-Varianten lassen sich wahlweise manuell oder nach einem Wochenplan an bestimmten Tagen und in bestimmten Intervallen anstossen. Shadowprotect genügt dabei selbst den sicherungssensitivsten Szenarien: Wer will, kann alle 15 Minuten einen Snapshot erstellen lassen. Da die Snapshot-Funktion das System relativ wenig belastet und bei einem derart kurzen Zeitabstand in den meisten Fällen nur wenig Unterschiede zur vorhergehenden Sicherung angefallen sein dürften, kann man auf dem System auch während des Backup-Vorgangs praktisch unbehindert weiterarbeiten.
Mit der Option «Performance Throttling» lässt sich beim Aufsetzen eines Backup-Jobs zudem die I/O-Auslastung, die das Programm bei der Sicherung beansprucht, per Schieberegler stufenlos einschränken. Eine andere Option legt bei inkrementellen Backups fest, wie viele Instanzen rückwirkend aufbewahrt werden sollen. Neben zahlreichen weiteren Optionen ermöglicht Shadowprotect zudem auch die automatische Ausführung von exe-, cmd- oder bat-Files, und zwar vor und nach dem Generieren des Snapshot sowie nach dem Sichern der Image-Datei.
Für den Test haben wir zunächst ein Vollbackup der gesamten 256- Gigabyte-Startpartition unseres Vista-PC erstellt, auf der 138 Gigbyte belegt sind. Als Backup-Destination diente ein Share auf einer nicht übermässig schnellen NAS-Appliance. Mit einem Durchsatz von rund 10 Megabyte pro Sekunde, der in etwa der maximal möglichen Geschwindigkeit in einem 100-Mbit-LAN enspricht, erledigte Shadowprotect diese Aufgabe in 3 Stunden 42 Minuten. Mit der gewählten Standard-Kompression belegt die generierte Image-Datei noch 116 der ursprünglichen 138 Gigabyte.
Recovery nach Lust und Notwendigkeit
Beim Zurückspielen der gesicherten Daten zeigt sich die Software noch flexibler als beim Backup. Ein Image lässt sich wahlweise zur Reparatur eines abgestürzten Systems, zur Rückkehr zu einem früheren Systemzustand, zur Migration eines Systems auf eine neue Hardware (Bare Metal Recovery) oder zur Wiederherstellung einzelner Dateien und Verzeichnisse nutzen.
Beim Volume-Imaging folgt das Programm ganz dem zunehmenden Trend zu virtualisierten Umgebungen: Shadowprotect Desktop erstellt Images sowohl von physischen als auch von virtuellen Systemen, wobei VMWare Workstation und Microsoft Virtual PC unterstützt sind. Auf Basis eines beliebigen Images lassen sich in der Folge sowohl physische als auch virtuelle Maschinen wiederherstellen. Unter dem Motto «Hardware Independent Restore» (HIR) unterstützt Shadowprotect selbst die Systemwiederherstellung auf einer komplett anderen physischen oder virtuellen Hardwareumgebung: Für die neue Hardware zusätzlich benötigte Treiber, die im Backup-Image nicht enthalten sind, lassen sich vor dem Recovery-Vorgang von der Originaldisk oder übers Netzwerk nachladen
Dazu, sowie zur Notfall-Wiederherstellung eines nicht mehr bootfähigen Systems, dient eine separate Applikation namens «Recovery-Umgebung», die beim Booten von der mitgelieferten Installations- und Recovery-CD aus automatisch gestartet wird. Das Paket enthält eine XP- und eine Vista-basierte Variante der Recovery-Umgebung, die mit einer ähnlich gestalteten Oberfläche aufwartet wie die Konsole, angereichert mit zusätzlichen Funktionen.
Falls das Image für die Wiederherstellung auf einem Speichergerät im Netzwerk abgelegt ist und die Recovery-Umgebung von Haus aus keinen Treiber für die Netzwerkkarte des Zielsystems enthält, lässt sich auch der passende NIC-Treiber vor der Wiederherstellung dynamisch dazuladen.
Die Recovery-Umgebung wartet überdies mit einer Reihe nützlichr Hilfsfunktionen auf, die in der Konsole nicht zur Verfügung stehen. Beispiele sind der BCD-Editor, mit dem sich die Boot-Konfiguration unter Windows Vista bequem editieren lässt, ein VNC-Client zur Steuerung eines entfernten PC via LAN oder Internet und ein Texteditor.
Die Recovery-Umgebung dient aber nicht nur der Systemwiederherstellung, man kann damit wie mit der Konsole auch Backup-Images erstellen zum Beispiel wenn das System nicht mehr bootfähig ist und vor einem Komplett-Restore die vorhandenen Daten gesichert werden sollen. Auch sogenannte «ExactState»-Backups von Volumes, die man im Normalbetrieb nicht sichern möchte oder kann, lassen sich in der Recovery-Umgebung problemlos erstellen.