Entry-Level-Server: Power für den Allround-Einsatz

Entry-Level-Server: Power für den Allround-Einsatz

Artikel erschienen in IT Magazine 2001/41

Anforderungen an einen Server

Eine generelle Aussage über die erforderlichen Eigenschaften der Hardware lässt sich nicht treffen: Die Anforderungen an Speed, RAM und Harddisk-Kapazität variieren je nach Anzahl Teilnehmer und Art der Aufgaben, die der Server zu bewältigen hat. Roland Brack vom gleichnamigen Assemblierer: "Es gibt keinen 08/15-Server. Auf die Frage nach einem Server muss zwingend die Frage nach der Anwendung kommen." Einige Kriterien für die Serverwahl:




File- und Printserver: Die Prozessorleistung spielt eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist genügend Harddisk-Kapazität, eventuell ein RAID.




Datenbankserver: Viel RAM und eine schnelle CPU wirken sich positiv auf den Durchsatz aus - genügend Platz auf der Festplatte vorausgesetzt.




Exchange, Notes: Ähnlich wie beim Datenbankserver sind genügend RAM und Prozessorleistung unerlässlich; auch die Harddisk darf nicht zu klein sein: Mailboxen und Anschlagbretter tendieren zu wucherndem Wachstum.




Webserver: Die meisten KMU dürften das Hosting ihrer Website einem Internet Provider überlassen. Wer trotzdem einen eigenen Webserver betreibt, sollte idealerweise einen separaten Server dafür reservieren, der jedoch ausser der Internetanbindung für kleinere Sites keine besonderen Anforderungen erfüllen muss. Anders sieht es bei umfangreichen E-Commerce-Applikationen aus: Hier ist ein einzelner Server bald einmal überfordert, und ein KMU sollte eher zum Outsourcing greifen - sonst füllt die Webserver-Farm ganze Säle, während die internen IT-Bedürfnisse spielend von einem kleinen Allround-Server bewältigt werden.




Firewall, Proxy-Server: Wer keine fixfertige Firewall-Box einsetzt, kann auch zum Schutz des Unternehmensnetzwerks einen Server mit passender Software einsetzen. Die Hauptanforderung: zwei oder mehr Netzwerkkarten. Für kleine Netzwerke genügt ein Server mit durchschnittlicher Performance.



Glücklicherweise kosten die Hauptingredienzen eines Computers heute nicht mehr alle Welt. Ein einfacher Einstiegsserver, zum Beispiel der Poweredge 500 von Dell, ist heute schon für unter 1500 Franken erhältlich. Dieses Modell taucht in unserer Tabelle allerdings ebensowenig auf wie andere Server mit maximal einem Prozessor - nicht etwa weil sie nicht brauchbar wären, sondern aufgrund unserer Vorgaben. Wir verlangten von jedem Hersteller, einen Server der Entry-Level-Klasse zu präsentieren, der sich als Allround-Server für Umgebungen bis etwa 25 User eignet und Dual-Processing unterstützt. Ingo Knoell, Product Manager bei Dell, bemerkt dazu zwar, Systeme mit zwei Prozessoren seien im Einstiegssegment kaum gefragt und der Aufpreis für ein zweiprozessorfähiges Motherboard würde das preissensitive Kundensegment abschrecken. Wir meinen dennoch, dass ein zweiter Prozessor neben genügend Arbeitsspeicher und Harddisk ein valables Mittel zur Skalierung der Serverleistung darstellt - auf jeden Fall kommt er billiger als ein zweiter Server - und deshalb von Anfang an wenigstens als Option ins Auge gefasst werden sollte. Die Preisdifferenz zum nächstgrösseren, Dual-Processing-fähigen Server ist zwar nicht marginal, aber erträglich: Der Poweredge 1400 SC, um beim Beispiel Dell zu bleiben, kostet 600 Franken mehr als der 500er - dafür gibt's aber neben dem Dual-Processing-Motherboard auch eine Tualatin-CPU, während das mindere Modell mit einem Celeron oder herkömmlichen Pentium III auskommen muss.



In der Tabelle erscheint demnach nicht das jeweils billigste Modell; die meisten Hersteller bieten zahlreiche weitere Server an, die man zum Entry-Level-Segment zählen könnte.


Arbeitsspeicher essentiell

In einem Punkt sind sich die Hersteller einig: Mindestens 256 Megabyte RAM sollten es schon sein, besser 512. Der Preis steht einer fülligen Ausstattung mit Arbeitsspeicher kaum mehr entgegen; eine RAM-Erweiterung ist auch beim Server die günstigste Methode zur Leistungssteigerung. Besonders wichtig ist genügend Arbeitsspeicher für Datenbanken und Groupware-Anwendungen: Während 256 Megabyte laut Compaq-Pressesprecher Michael Utecht für File- und Print-Services ausreichen und jede weitere gleichzeitig laufende Anwendung mit weiteren 256 Megabyte versorgt werden sollte, fressen SQL-Server und Exchange je 512 Megabyte.



ECC-RAM ist laut Brentford-Anbieter Frank Buchmann heute kein Must mehr - wenn man nicht gerade Billigbausteine zweifelhafter Provenienz verwende, sei die übliche Qualität der Speicherchips auch für den Dauerbetrieb im Server gut genug.




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