Netzwerkausrüster
TP-Link, der seine Wurzeln in China hat, hat seinen US-Konkurrenten
Netgear verklagt. In der Klage wirft TP-Link Netgear vor, gezielt Falschinformationen verbreitet zu haben, wonach die Technologien von TP-Link von der chinesischen Regierung infiltriert seien und für Überwachungs- und Spionagezwecke missbraucht würden. Damit solle TP-Link in ein negatives Licht gerückt werden, was letztlich zu Umsatzeinbussen von über einer Milliarde US-Dollar führen könnte.
In der Klageschrift ist laut
einem Bericht von "Bloomberg" die Rede von einer orchestrierten Hetzkampagne. Netgear habe gezielt Journalisten und Influencer mit Falschinformationen versorgt, um Kunden zu verunsichern. TP-Link fordert von einem Bundesgericht im US-Bundesstaat Delaware ein gerichtliches Verbot für weitere derartige Aussagen sowie Schadenersatz wegen Verleumdung. Zudem sieht TP-Link in der Kampagne einen Verstoss gegen eine frühere Vergleichsvereinbarung aus dem Jahr 2024 rund um einen Patentrechtsstreit, in der Netgear sich auch verpflichtet habe, den Rivalen nicht öffentlich zu verunglimpfen.
TP-Link steht – wohl nicht zuletzt aufgrund der Berichterstattung – zunehmend unter Beobachtung der US-Politik, die zuletzt Bedenken über mögliche Sicherheitsrisiken äusserte, die von TP-Link-Produkten ausgehen könnten. Hintergrund sind Cyberangriffe auf Router des Unternehmens sowie laufende Ermittlungen der US-Regierung zu möglichen Verbindungen nach China. Auch ein kartellrechtliches Verfahren wegen möglicher Wettbewerbsverzerrung im US-Markt ist hängig, so "Bloomberg".
TP-Link betont, mittlerweile als US-Unternehmen mit Sitz in Kalifornien zu agieren und jährlich Millionenbeträge in die Cybersicherheit zu investieren. Das Unternehmen war vor der Aufspaltung 2024 in eine US- und eine China-Einheit einer der grössten Anbieter von WLAN-Routern weltweit.
(mw)