Europäische IT-Sicherheitsanbieter steigen in der Gunst von Schweizer Unternehmen. Das zumindest geht aus einer repräsentativen Umfrage mit knapp 450 Befragten hervor, die Techconsult im Auftrag des – wohlgemerkt europäischen – Security-Spezialisten
Eset durchgeführt hat. Demnach setzen bereits 44 Prozent der befragten Unternehmen auf Lösungen aus der EU oder der Schweiz. Bei zukünftigen Investitionen würden sich 72 Prozent für europäische Anbieter entscheiden.
Als Gründe für diesen Trend nennen Unternehmen insbesondere Datenschutzbedenken und geopolitische Entwicklungen. Rund zwei Drittel der Befragten geben an, sich mit der Herkunft ihrer IT-Sicherheitslösungen auseinanderzusetzen oder einen Anbieterwechsel zu erwägen. Etwas mehr als ein Drittel der Befragten gibt an, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Herkunft der IT-Security-Lösung überdenkt oder gewechselt wird, stark oder sehr stark ist. Laut Eset bietet die Wahl eines europäischen Anbieters rechtliche Vorteile, etwa durch strengere Datenschutzgesetze und geringere Risiken durch ausser-europäische Einflussnahmen.
Aktuell nutzen etwa 22 Prozent der befragten Unternehmen Sicherheitslösungen aus den USA. Anbieter aus Regionen wie China, Russland oder Israel spielen dagegen kaum eine Rolle. Die Umfrage wurde vor den jüngsten Medienberichten zur mutmasslichen Weitergabe vertraulicher Daten durch den Schweizer Geheimdienst an ein russisches Unternehmen durchgeführt. Laut Eset könnten solche Entwicklungen die Tendenz zu europäischen Anbietern weiter verstärken.
(mw)