Start-up AtlasVR: Die virtuelle Revolution
Start-up AtlasVR: Die virtuelle Revolution

Start-up AtlasVR: Die virtuelle Revolution

(Quelle: AtlasVR)
6. Mai 2023 - VR-Technologie kennt man vor allem aus dem Gaming-Umfeld. Das Start-up AtlasVR aus Flüelen möchte nun mit VR-Trainings das Lernen im industriellen Bereich umkrempeln.
Artikel erschienen in IT Magazine 2023/05
Der Lernprozess «Learning by doing» ist nicht grundlos eine der effektivsten Lernmethoden. Aufgrund seiner Effektivität wird er häufig auch im Industrie­bereich angewendet, jedoch ist das Ganze nicht mehr so simpel, wenn industrielle Maschinen ins Spiel kommen. Das Lernen an der realen Maschine ist zeit- und ressourcenintensiv, denn es bedarf einer Fachperson, die nicht produktiv arbeitet, und bringt einen Ressourcen- und Rohstoffverschleiss mit sich, damit geübt werden kann. Zu guter Letzt besteht auch noch das kleine, aber dennoch vorhandene Risiko einer Verletzung oder Beschädigung durch eine Fehlbedienung.

Dass das auch einfacher geht, haben Joy Gisler, Valentin Holzwarth und Christian Hirt während ihrer gemeinsamen Forschung an der ETH erkannt. Die drei Gründer des Start-ups AtlasVR suchten anhand von Studien nach Möglichkeiten, wie sich VR-Technologie für indus­trielles Lernen sinnvoll nutzen lässt. «Die Technologie Virtual Reality eignet sich sehr gut fürs industrielle Training im Aus- und Weiterbildungsbereich. Besonders geeignet ist sie für Hands-on-Aufgaben, wenn es darum geht, einen Prozess zu erlernen, den man anschliessend auch in echt durchführen muss», erläutert Mitgründer Holzwarth. Dies sei auch der grosse Unterschied im Vergleich zu einem Lernvideo, bei dem man lediglich ein passiver Zuschauer sei und infolgedessen der Lerneffekt viel geringer ausfalle, betont Holzwarth.

Industrieller Bedarf eruiert

Start-up AtlasVR: Die virtuelle Revolution
Die Gründer von AtlasVR: Valentin Holzwarth, Christian Hirt und Joy Gisler (v.l.) sind während ihrer Forschung an der ETH auf eine Marktlücke gestossen und haben den industriellen Bedarf erkannt. (Quelle: AtlasVR/Ralph Rosenbauer)
Damit die Forschung möglichst praxisnah ausfällt, wurde bereits während der Forschung mit Partnern aus der Industrie gearbeitet. «In Zusammenarbeit mit Firmen wie Hilti oder Geberit erkannten wir, dass ein industrieller Bedarf am Learning mittels VR besteht», erklärt Holzwarth sichtlich stolz. Basierend auf dieser Erkenntnis entschieden sich die drei Gründer, ein Spin-off auf die Beine zu stellen, das dann sehr schnell mit echten Kunden arbeitete und Ende 2021 zur Gründung von AtlasVR mit Sitz in Flüelen im Kanton Uri führte. Der Name selbst entstammt der griechischen Mythologie. Ausserdem war den Firmengründern ein einfacher Name wichtig, wie Holzwarth schmunzelnd anfügt.

Heute beschäftigt das Unternehmen inklusive der Gründer acht Personen. Es gab also bereits kräftiges Wachstum, obwohl das Start-up noch nicht die Phase der effektiven Skalierung erreicht hat. Ein Kunde der ersten Stunde ist Suissetec, welche Ausbildungszentren betreibt, weshalb eine Zusammenarbeit nahe liegt. «Wir setzen dort an, wo das Training entsteht und helfen den Firmen, diese Technologie einzusetzen», erklärt Holzwarth. Derzeit arbeitet AtlasVR mit drei ausgewählten Kunden zusammen, um die Technologie weiter zur Marktreife hin zu entwickeln. Rein technisch ist die Lösung für den Endkunden bereits voll einsatzbereit und die Kunden arbeiten kommerziell erfolgreich damit, wie Holzwarth festhält. Allerdings muss aus Sicht von AtlasVR der Entwicklungsaufwand reduziert werden, bevor VR-Trainings im grossen Stil generiert werden können. «Das heisst aber nicht, dass wir uns als eine geschlossene Gesellschaft sehen, wir sind nach wie vor am Markt und an neuen Kunden interessiert», bekräftigt Holzwarth.
 
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