Digitalisierung in der Schweiz: Bevölkerung sieht Nachholbedarf beim Staat
Quelle: Depositphotos

Digitalisierung in der Schweiz: Bevölkerung sieht Nachholbedarf beim Staat

Im digitalen Bereich steht die Schweiz in der Bildung und bei der Infrastruktur zwar gut da, bei der Politik dürfte aber mehr gemacht werden, finden Herr und Frau Schweizer. Dies und mehr ist dem Digitalbarometer 2023 zu entnehmen.
7. Februar 2023

     

Für die Schweizer Bevölkerung stehen die digitale Infrastruktur, die Innovation und die wissenschaftliche Arbeit in der digitalen Sphäre zwar gut da, das Engagement der Politik sehen Herr und Frau Schweizer jedoch recht kritisch. Unter anderem zu diesen Ergebnissen kommt der Digitalbarometer, der von der Versicherungsgesellschaft Mobiliar jährlich herausgegeben wird. Etwa die Hälfte der Bevölkerung schätzt Forschung, Innovation und Infrastruktur als eher stark bis stark ein, bei der Politik gaben hingegen gerade einmal 18 Prozent der Befragten an, dass die Politik sich genügend in der Digitalisierung engagiere. Und auch das politische System für die Gestaltung der Digitalisierung wird gerade einmal von 16 Prozent der Befragten als stark verordnet. Und für die Mitglieder der Gesellschaft, die nicht mit der Digitalisierung Schritt halten können, sieht es laut den Antwortgebern noch schlechter aus: 59 Prozent ordnen diese als eher schwach bis schwach ein.
Im Themenbereich Arbeit und Digitalisierung sehen die Schweizer derweil sowohl Gefahren wie auch Chancen. Das ort- und zeitunabhängige Arbeiten wird von mehr als der Hälfte der Befragten als Chance angesehen, während Datenauswertungen von Arbeitnehmern (z.B. zur Leistungsbeurteilung) tendenziell als Gefahr angesehen werden – gerade einmal 20 Prozent sehen diese Technologien als Chance. Der fortschreitenden Automatisierung steht die Bevölkerung hingegen recht neutral gegenüber. Grosse Gefahren sehen die Befragten zudem auch rund um das Thema Cybersecurity: Alle abgefragten Bereiche – Infrastruktur, Unternehmen, Behörden und Private – sind laut den Schweizern und Schweizerinnen gefährdet. Während die Angst bei kritischen Infrastrukturen und Behörden am grössten ist (76% respektive 73% maximale oder hohe Gefahr), ist man bei KMU zwar weniger, aber durchaus recht stark besorgt (54% Gefahr).


Die Studie basiert auf Befragungen von 1857 Personen aus der Schweizer Bevölkerung und wurde im Juli 2022 durchgeführt. Alle Ergebnisse lassen sich an dieser Stelle als PDF kostenlos herunterladen. (win)


Weitere Artikel zum Thema

5 bis 10 Prozent mehr Lohn für IT-Fachkräfte

3. Februar 2023 - Ein CIO verdient in der Schweiz im Schnitt 250'000 Franken, ein Java-Entwickler 120'000 Franken. Die meistgesuchten Positionen im IT-Sektor sind Entwickler (Web und Software), Infrastruktur-Ingenieure und IT-Business-Analysten. Das alles geht aus einer Studie des Personaldienstleisters Michael Page hervor.

Schweiz noch immer skeptisch gegenüber digitalisierten Gesundheitsdaten

15. Dezember 2022 - Zwei neue Studien beschäftigen sich mit der Digitalisierung der Gesundheitsdaten in der Schweiz. Es zeigt sich: Vertrauen ist zentral, aber noch zu wenig vorhanden. Zusammenarbeit und Transparenz sind gefragt.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wie hiess im Märchen die Schwester von Hänsel?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER