Im Kampf gegen die Spionagesoftware Pegasus, die von der israelischen NSO Group stammt und von dieser unter anderem an Behörden aller möglichen Länder verkauft wird, hat
Apple an einem Gericht in Kalifornien eine Klage eingereicht. Der iPhone-Hersteller fordert in der Klageschrift Schadenersatz und eine Unterlassungsanordnung: NSO soll es dauerhaft verboten werden, irgendwelche Produkte und Services von Apple zu nutzen. NSO gerät damit unter erheblichen Druck – zusätzlich zur Tatsache, dass der Ruf des Unternehmens schon bisher massiv gelitten hat. Kommt die Klage durch, steht das Geschäftsmodell von NSO mehr oder weniger vor dem Aus.
In einer Mitteilung von Apple sagt Software-Chef Craig Federighi: "Staatlich geförderte Akteure wie die NSO Group geben Millionen Dollars für ausgeklügelte Überwachungstechnologien aus, ohne dass eine effektive Rechenschaftspflicht besteht. Das muss sich ändern." Bei Apple-Geräten handle es sich zwar um die sicherste Consumer-Hardware, aber: "Obwohl diese Bedrohungen nur eine sehr kleine Anzahl unserer Kunden betreffen, nehmen wir jeden Angriff auf unsere Benutzer sehr ernst und arbeiten ständig daran, die Sicherheit und den Datenschutz in iOS zu stärken."
Ron Deibert, Direktor des Citizen Lab der Universität Toronto, schildert die Gefahr, die von NSO ausgeht, anschaulich: "Spyware-Firmen im Söldnerdienst wie die NSO Group haben einige der schlimmsten Menschenrechtsverletzungen und transnationalen Repressionen der Welt ermöglicht und sich und ihre Investoren damit bereichert." Er applaudiere Apple dafür, dass das Unternehmen die NSO Group nun für deren Missbräuche zur Rechenschaft ziehe.
(ubi)