Marco Zgraggen: Auch Sisag ist von der Situation betroffen, da wir mit unseren Seilbahnsteuerungen einen grossen Teil unserer Gesamtmarktleistung im Tourismusumfeld erwirtschaften. Allerdings waren die Folgen des Lockdowns im Frühling für uns nicht unmittelbar dramatisch, weil unsere Projekte eine Laufzeit von einem halben bis einem ganzen Jahr oder mehr haben. Was wir hingegen seit dem Frühling spüren, ist die grosse Unsicherheit bei unseren Kunden. Die Nachfrage ist zwar nach wie vor hoch, aber es werden kaum mehr Entscheidungen gefällt. Für dieses Jahr rechne ich, dass wir mit einem blauen Auge davonkommen. Schwierig dürften dann die kommenden ein, zwei Jahre werden, und es muss uns gelingen, dass wir unser Know-how – sprich unsere Mitarbeiter – auch in diesen absehbar schwierigen Zeiten halten können.
Und was bedeutet die Pandemie für Ihre interne IT?
Intern wurde der digitale Wandel durch die Coronasituation enorm beschleunigt. Das zeigt sich allein schon am Beispiel Home Office. Vor der Pandemie nutzten etwa 10 Prozent unserer rund 150 Mitarbeiter unsere VPN-Leistung. Diese Zahl hat sich innert Kürze verfünffacht, was unsere interne IT insofern gefordert hat, als dass wir unsere Infrastruktur anpassen mussten. Gleichzeitig war die Verschiebung ins Home Office respektive die Arbeit von Extern aufgrund unserer weltweiten Tätigkeit kein Neuland für uns, sondern in der Tat nur ein kurzfristiges Aufrüsten der Kapazitäten. Wir waren bereit, mussten kein zusätzliches Know-how aufbauen.
Sie tragen als CEO gleichzeitig die Gesamtverantwortung für die Informatik bei Sisag. Warum diese Doppelrolle?
Ich muss hierzu vorausschiessen, dass wir einen Leiter Informatik beschäftigen, der sich um die IT-Infrastruktur kümmert. Dass ich die Gesamtverantwortung für die IT trage, hängt in erster Linie damit zusammen, dass Informatik eine unserer Kernkompetenzen darstellt und die IT-Strategie bei Sisag Chefsache ist. Wir sind kein gemanagter Betrieb, Leute in führenden Positionen bei Sisag haben in der Regel einen technischen Hintergrund, mein eigener Background liegt in der Elektroinformatik.