Good Morning, Sir, Ihr Kaffee steht bereit
Quelle: Joy Resolve

Gadget - The Barisieur

Good Morning, Sir, Ihr Kaffee steht bereit

The Barisieur weckt seinen Besitzer mit frisch gebrautem Kaffee, ist aber nichts für Espresso-Liebhaber.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2019/11

     

Vom Blubbern des kochenden Wassers oder von frischem Kaffeegeruch geweckt werden – klingt wie ein schöner Traum. Den Kaffee oder Tee ans Bett serviert bekommt in der Regel nur, wer einen Butler hat. Mit dem richtigen Gadget geht das auch anders. Etwa mit dem Barisieur, einer Kombination aus Wecker und Kaffee­maschine. "Swiss IT Magazine" hat sich den Barista ans Bett geholt.

Ein Luxusmöbel

Der Barisieur sieht auf den ersten Blick wie ein High-End-Luxus-Chemiebaukasten aus. Da gibt es einen Glaskolben, Glasröhrchen und bewegliche Chromstahlteile. Alles ist schön verarbeitet auf einer Basisstation aus schwarzem Metall und Nussbaumholz montiert. Das sieht schick aus und war während dem Test für jeden Besucher im Haus ein auffälliger Blickfang – der Neid Ihrer Freunde ist Ihnen damit also schon einmal sicher. Den Barisieur kann man sich bedenkenlos in die Wohnung stellen, volle Punktezahl fürs Design.


Der Zusammenbau der spülmaschinenfesten Teile ist selbsterklärend und das Gerät in wenigen Minuten eingerichtet. In der Basisstation finden sich ausserdem ein Display (mit Helligkeitssensor), einige Knöpfe und eine kleine Schublade für den Dosierungslöffel und den Kaffee. Nettes Extra-Feature: Ein USB-Stecker auf der Hinterseite erlaubt das Aufladen des Smartphones während dem Schlaf.

So viel Luxus gibt’s aber nicht billig: Der Barisieur kostet im Schweizer Handel etwa 400 Franken, (ebenfalls nicht billige) Ersatzteile können auf der Herstellerseite nachbestellt werden.

Kaffeekochen

Das Kaffeekochen passiert nach dem Kaffeefilter-Prinzip, man schüttet also gemahlenen Kaffee in den Filter, das heisse Wasser läuft dann von oben durch das Pulver in die Tasse hinein. Das Filter-Gebräu wird den echten Kaffee-Nerd leider nicht im geringsten beeindrucken, mit etwas mehr Zeit und Experimentierfreude beim Mahlgrad des Kaffees und beim Anpressen im Filter sind einigermassen akzeptable Filterkaffee-Ergebnisse aber realistisch. Die italienische Kolbenmaschine ist damit jedoch definitiv nicht zu schlagen. Filterkaffe-­Hasser seien an dieser Stelle also gewarnt – anders kann es der Barisieur leider nicht.

Ein weiteres Feinschmecker-Problem ist, dass der Kaffee einige Stunden vor dem Kochen schon offen im Filter liegt und über die Nacht sein Aroma einbüsst. Wer gerne Milch und Zucker zum Kaffee mag, muss das Bett natürlich trotzdem (noch) nicht verlassen: In der kleinen Schublade in der Front kann der Zucker aufbewahrt werden, die Milch wird im ebenfalls integrierten, aktiv gekühlten Fläschchen gelagert.


Eine Disziplin beherrscht der Barisieur aber richtig: Teekochen. Teetrinker legen vor dem Schlafengehen einfach ein Tee-Ei oder einen Teebeutel in die Tasse und lassen den Kaffeefilter leer. Es wundert wohl niemanden, dass der Barisieur eine britische Erfindung ist, Espresso-­Liebhaber müssen wohl auf einen Kaffeewecker aus Italien warten.

Aufwachen!

Wenn man Teetrinker ist oder den Kaffee mag, den der Barisieur produziert, ist das Gerät grossartig. Regulär beginnt mit dem Klingeln des Weckers der Kochvorgang, mit einem Stellrad kann ein Offset zwischen der Weck- und Kaffeekochzeit eingestellt werden. Wir empfehlen, den Kaffee fünf Minuten vor dem Wecker zu kochen, damit man im besten Fall nicht vom Piepsen, sondern vom beruhigenden Blubbern geweckt wird. Ausserdem verbrennt man sich dann nicht die Zunge. Dass es nur einen – ziemlich nervigen – Weckton gibt, ist bei der Weckfunktion der einzige Kritikpunkt. (win)


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