LED-Beamer bringen Vorteile
Quelle: SITM

LED-Beamer bringen Vorteile

LED-Beamer sind weitgehend wartungsfrei und zudem deutlich mobiler als Projektoren mit Lampe.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2019/09

     

Projektoren mit LEDs als Lichtquelle bringen eine Reihe von wesentlichen Vorteilen mit sich. Zuallererst steht da sicherlich die Lebensdauer der Lichtquelle. Im Vergleich mit einer konventionellen Lampe als Lichtquelle, die im besten Fall 4000 bis 6000 Stunden hält, schaffen LEDs im Beamer problemlos 20’000 Stunden – was mehr als zwei Jahren Dauerbetrieb respektive fast sieben Jahren mit 8 Stunden Betrieb pro Tag entspricht. Das Thema (teure) Ersatzlampe ist damit also vom Tisch. Kommt hinzu, dass zwar auch LEDs an Lichtleistung verlieren, doch nimmt diese deutlich langsamer und gleichmässiger ab als bei der Lampe, zudem sind LEDs weitgehend wartungsfrei, weil zum Beispiel keine Filter gereinigt werden müssen. Weiter ist der Energiebedarf eines LED-Beamers deutlich tiefer als derjenige eines konventionellen Lampen-Projektors. Dies unter anderem darum, weil eine herkömmliche Projektorenlampe stets mit voller Leistung arbeitet und überschüssiges Licht entweder absorbiert oder weggelenkt wird, während LEDs dimmbar sind und nur bei maximaler Helligkeit auch 100 Prozent Energie brauchen. Gewisse Modelle in unserer LED-Beamer-Marktübersicht verbrauchen so im Betrieb deutlich weniger als 100 Watt, während man kaum einen Lampen-Beamer findet, der weniger als 250 Watt Strom frisst. Und so erstaunt es auch nicht, dass es zahlreiche LED-Geräte gibt, die im Akku-Betrieb arbeiten können und dabei mehrere Stunden durchhalten.

Mobil unterwegs

Ins Thema Energieverbrauch hinein spielt auch, dass eine konventionelle Lampe deutlich mehr Wärme erzeugt, die mit Lüftern aus dem Gehäuse gebracht werden muss, was wiederum Lärm verursacht. Zwar braucht auch ein LED-Beamer Luftkühlung, doch diese muss deutlich weniger leisten und kann damit auch mit tieferen Drehzahlen arbeiten. Zu beachten ist hierbei allerdings, dass die Gehäuse von LED-Geräten oft sehr kompakt sind, was gleichzeitig kleinere Lüfter bedeutet, die dann wiederum schneller ­drehen müssen und somit wiederum lauter sind.


Dafür ist die Mobilität ein weiterer Faktor, der für LED-Projektoren spricht. Zum einen können LED-Geräte wie eben erwähnt deutlich kompakter gebaut werden als Lampen-Beamer und sind leichter. Zum anderen sind sie sofort einsatzbereit, weil LEDs im Gegensatz zur Lampe nicht aufgewärmt werden müssen. Viel wichtiger aber: LED-Beamer können unmittelbar nach Ende der Präsentation ausgeschalten und eingepackt werden, während Lampengeräte zuerst noch nachgekühlt werden müssen.

Kritik am Messverfahren

Warum aber wird angesichts der zahleichen LED-Vorteile der konventionelle Lampen-Beamer nach wie vor deutlich häufiger verkauft? Bei Optoma macht der LED-Anteil beispielsweise erst rund 10 Prozent aus, bei Viewsonic rund 20 Prozent und bei Stilus, wo die Technologie durch den spezialisierten Hersteller Vivitek schon lange relevant ist, 50 Prozent. Der wesentliche Faktor ist hierbei mit Sicherheit die Bildhelligkeit, wo LEDs noch hinter Lampen zurückliegen.


Die Vergleichbarkeit aufgrund von Datenblättern gestaltet sich allerdings als schwierig. Ein moderner Lampenprojektor kommt auf dem Blatt Papier heute rasch auf eine Bildhelligkeit von 3000 bis 5000 ANSI-Lumen, während LED-Beamer in der Regel irgendwo zwischen 1000 und 2000 ANSI-Lumen landen. Allerdings gibt es im Zusammenhang mit LED-Geräten Kritik an diesem Messverfahren, das vom American National Standards Institute (ANSI) ausgearbeitet wurde. Panasonic moniert beispielsweise, dass die Helligkeitsabnahme über einen gewissen Zeitraum mit dem ANSI-Verfahren nicht erfasst wird. Im Gegensatz zur regressiven Helligkeitsabnahme einer Lampe ist bei LEDs die Helligkeitsabnahme linear und der Abnahmeverlauf somit gänzlich anders. "Das bedeutet, dass ein LED/Laser-Projektor über einen grösseren Zeitraum seiner Betriebsdauer eine grössere Helligkeit hat", schreibt Panasonic hierzu. Es wäre also erforderlich, die kumulierte Lichtleistung (Helligkeit in ANSI-Lumen x Betriebsstunden) anzugeben. Und hier errechnet Panasonic für einen LED-Beamer mit einer anfänglichen Leuchtkraft von 3500 ANSI-Lumen und einer Betriebsdauer von 20’000 Stunden 22 Prozent mehr Lichtleistung als für einen Lampen-Beamer mit derselben Anfangshelligkeit.

Eine Frage des Raums

Letztlich sind die ANSI-Lumen-Werte aber ohnehin Papierwerte, entscheidend ist, wie sich ein Projektor in der Umgebung macht, in der er eingesetzt werden soll – sprich wie abgedunkelt ein Raum ist. Laut den verschiedenen Herstellern reichen in einem gut abgedunkelten Raum bereits wenige Hundert ANSI-Lumen für ein gutes Bild. Severin Manz, Geschäftsführer von Beamer-Spzeialist Stilus, erklärt beispielsweise: "Allgemein gesagt gilt: Bei starker Sonnenlichteinstrahlung kann ein LED-Projektor nicht verwendet werden. Das Bild ist gar nicht oder nur sehr flau sichtbar. Ist es draussen stark bewölkt und der Raum hat Fenster, mag ein Beamer schon ab 300 ANSI-Lumen ein einigermassen gutes Bild auf eine Bildbreite von 1,5 Meter projizieren." Man dürfte sich aber keine Illusionen machen, ergänzt Manz, LED-Projektoren seien hervorragende Werkzeuge für Präsentationen, aber nur, solange die Belichtung stimmt. (mw)


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