Start-up Usystems
SaaS von der Pfadi
SaaS von der Pfadi

SaaS von der Pfadi

(Quelle: Usystems)
29. September 2018 -
Artikel erschienen in IT Magazine 2018/10
Usystems ist bezüglich der Entstehungsgeschichte kein klassisches Start-up, wie sie heute fleissig aus dem Boden spriessen. Bei der vierköpfigen Web­entwickler-Firma gab es in der Firmengeschichte nie externe Finanzspritzen, daher kommt die fast obligatorische Frage nach dem Break-Even im Interview etwa nicht einmal zur Sprache. Das Unternehmen entstand organisch, aus einem Freizeitprojekt heraus, welches so guten Anklang fand, dass eine Gruppe langjähriger Freunde aus der Pfadi sich dazu entschied, gemeinsam Geschäfte zu machen.

Die vier Pfadfinder kennen sich seit etwa 20 Jahren und ihr wichtigstes Produkt, die webbasierte Vereinsverwaltung-Software Webling, wurde vor mehr als zehn Jahren ins Leben gerufen. Damals, erinnert sich Demian Holderegger, Webentwickler und Mitgründer von Usystems, wurden Themen wie Mitgliederverwaltung und Buchhaltung eher noch umständlich geregelt: "Unsere Pfadi hatte ein altes System für die Adressverwaltung, das sehr umständlich war. Man gab sich damals Disketten hin und her, des Öfteren gab es Softwareupdates und wenn die Versionen sich unterschieden, hat es nicht mehr funktioniert." Die Pfadfinder im Grossraum Winterthur waren damals gegen 2500 an der Zahl, ein beachtlicher Aufwand, wenn das System nicht mitspielt. "Das war der Anfang des Internet-Zeitalters", rekapituliert Holderegger, "Da kam bei uns die Idee auf, eine Web-basierte Lösung zu entwickeln. Zum einen, weil es für uns damals spannend war, zum zweiten, weil wir damit dem Verein helfen konnten." Das Resultat kam bei der Pfadi-Administration gut an und war in der Folge einige Jahre im Einsatz. "Wir entwickelten in dieser Zeit nebenher weiter, natürlich alles in unserer Freizeit und an Wochenenden. Wir waren damals ja auch noch alle in der Schule oder im Studium."


Die Nachfrage steigt

Plötzlich erreichten Anfragen befreundeter Pfadfinder aus anderen Kantonen die angehenden Informatiker und auch andere Vereine zeigten sich bald interessiert an der Nutzung der SaaS-Lösung. "Wir merkten, dass da Bedarf existiert und entschlossen uns, das System neu zu konzipieren, damit es nicht nur für Pfadis, sondern auch für andere Vereine spannend ist." Das ist heute etwas mehr als zehn Jahre her, 2008 wurde Webling dann offiziell als Web-Vereinsverwaltungssoftware mit vollem Pricing-Modell lanciert. Die Truppe war finanziell nie abhängig vom Geschäft mit Webling, war die einzige relevante Investition neben dem täglichen Beruf doch lediglich eigene Arbeitszeit. Mit dem Wachstum des Kundenstamms entschied man sich, im Keller der Wohngemeinschaft Holdereggers ein eigenes Büro einzurichten, in welchem an einem Tag pro Woche an Webling gearbeitet wurde. "Wir waren richtige Kellerkinder", amüsiert er sich heute. Das Team entwickelte die Lösung stetig weiter, der Kundenstamm wuchs an und damit flossen finanzielle Mittel ins Haus. Die Entwickler konnten weiter die Arbeitspensen reduzieren, bis schliesslich alle vier Vollzeit in der eigenen Firma arbeiteten. Die Gründung der GmbH und die Miete eines eigenen Büros im Winterthurer Technopark in diesen Jahren runden, eher als Formsache, die Entstehungsgeschichte schliesslich ab. "Wir haben natürlich viel Zeit investiert", schliesst Holderegger, und als genauso "natürlich" bezeichnet er eben auch die Tatsache, dass niemals fremdes Geld in die Firma floss.
 
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