Sicherheit Schweiz 2017: Cyber-Kriminalität nimmt weiter zu
Quelle: Parlament.ch

Sicherheit Schweiz 2017: Cyber-Kriminalität nimmt weiter zu

Der jährliche Lagebericht des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB) legt ein besonderes Augenmerk auf das Thema Cyber-Kriminalität.
3. Mai 2017

     

Im jährlich erscheinenden Lagebericht des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB) wurde in diesem Jahr ein grosses Augenmerk auf das Thema Cyber gelegt. So heisst es bereits im Vorwort des Berichts, welches von VBS-Bundesrat Guy Parmelin unterzeichnet ist, dass im Cyber-Bereich die Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyber-Risiken konsolidiert und wo nötig weiterentwickelt wird. Im vergangenen Jahr seien diverse Spionagetätigkeiten gegen hiesige Unternehmen wie auch internationale Firmen und politische Institutionen vorgenommen worden. Vor allem im Cyber-Raum haben nationale wie auch internationale Sabotagetätigkeiten Aufmerksamkeit erreicht. Zudem würden Staaten, die über die entsprechenden Ressourcen verfügen, offensive Cyber-Aktivitäten weiter vorantreiben. Vor allem aus dem russischen Raum wurden vermehrt Aggressionen in diesem Bereich wahrgenommen und auch zwischenstaatliche Konflikte werden vermehrt im virtuellen Raum ausgetragen. Darüber hinaus seien in den vergangenen Jahren immer wieder Datensätze, welche von Whistleblowern wie etwa Edward Snowden stammen, ans Licht gekommen und hätten mitunter Einblicke in die komplexen Cyber-Kapazitäten der 5-Eyes-Staaten (USA, Grossbritannien, Kanada, Australien, Neuseeland) gewährt.


Daneben würden aber auch kriminell motivierte Cyber-Angriffe gegen Unternehmen, wie etwa Banken, zunehmen und immer öfters zu finanziellen Einbussen für die Unternehmen führen. Zudem hätten auch Erpressungen mit gestohlenen Datensätzen zugenommen. Und durch das Aufkommen von neuen Technologien aus dem Bereich Internet der Dinge würden auch öfters infizierte Netzwerkkameras, Digitalvideogeräte, mit dem Internet verbundene Haussteuerungen und andere vernetzte Geräte verzeichnet. Als Gegenmittel setzen Staaten vermehrt auf rechtliche Regulatorien, welche Rahmenbedingungen für den Cyber-Raum definieren und kriminelle Cyber-Aktivitäten unterbinden und bekämpfen sollen.
Für die Schweiz sei die diplomatische Zusammenarbeit im Cyber-Bereich unabdingbar, heisst es im Bericht weiter. Deswegen seien in letzter Zeit auch die diplomatischen Bemühungen in diesem Bereich verstärkt worden. Dabei beruhen die Bemühungen vor allem auf drei Pfeilern: der Etablierung eines internationalen Regelwerks und der Förderung des Völkerrechts, der Erarbeitung vertrauensbildender Massnahmen und dem Aufbau cyberspezifischer Kapazitäten. Zudem ist die Schweiz seit 2016 auch Mitglied in einer entsprechenden Uno-Expertengruppe, welche mindestens bis Mitte 2017 besteht und sich mit der Umsetzung von Regulatorien und mit der Förderung der Anwendbarkeit des Völkerrechts im Cyberraum befasst.


Der gesamte Bericht des Nachrichtendienst des Bundes ist unter folgendem Link abrufbar. (asp)


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