5 Fragen an Peter Fischer
Quelle: Swiss ICT

5 Fragen an Peter Fischer

Interview: Marcel Gamma

Der Delegierte des Bundesrates für die Informatiksteuerung des Bundes über Versprechen der IT und Big Data.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2015/05

     

1. Warum engagieren Sie sich in der Informatik?
Die IT ist schnelllebig und faszinierend zugleich. Viele der aktuellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen werden durch die Entwicklung der IT ausgelöst oder zumindest stark geprägt. In dem Gebiet zu arbeiten ist spannend, herausfordernd und damit sehr interessant.

2. Was freut oder ärgert Sie am meisten in der IT?
In der IT sucht man grundsätzlich Lösungen für die Bedürfnisse der Konsumenten und Anwender auf Seiten des Geschäfts. Mir gefällt diese Lösungsorientierung. Schwieriger ist es manchmal bei der tatsächlichen Umsetzung: Man verspricht etwas, kann es dann aber nicht halten: Termine, Kosten, Funktionalitäten. Da hat die IT Verbesserungspotenzial.

3. Welche Themen halten Sie für die grössten Herausforderungen in der Informatik?
Die Kommunikation und damit das gemeinsame Verständnis zwischen der IT und den Geschäftsverantwortlichen resp. Konsumenten: Das ist eine ständige Herausforderung. Doch gerade dies ist eine entscheidende Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz von Informatik. Zu verstehen, was der Kunde braucht, zu verstehen, was die Konsequenzen sind, wenn die IT so oder anders liefert, ist essentiell. Damit diese Kommunikation funktioniert benötigt es einen Effort seitens Informatik wie auch seitens Kunden und Auftraggeber.


4. Wie wird die IT unser Leben künftig verändern?
Mit IT gesteuerte Autos werden selber fahren, Drohnen selber fliegen, Roboter Alltägliches für uns erledigen. Wir werden die immense und stetig wachsende Datenmenge noch stärker für Analysen und Recherchen nutzen, welche unsere Entscheidungsprozesse unterstützen werden. Dazu müssen wir jedoch die Systemfertigkeiten der Menschen weiterentwickeln. Und wir müssen in der Lage sein, all diese Veränderungen zu lenken und nicht von ihnen gelenkt zu werden.

5. Was ist der wichtigste Schritt, um die Informatikbeschaffung des Bundes für Beschaffer und Anbieter zu verbessern?
Wir müssen wissen, was wir von der IT wollen und brauchen. Die Beschaffung muss vorausschauend angegangen werden. Wir müssen zudem die Beschaffungsprozesse bedeutend schneller abwickeln und die Beschaffung nicht mehr bloss als Risiko, sondern als Chance wahrnehmen, um an innovative, marktorientierte Leistungen zu kommen. Dazu muss sich die Kultur weiter entwickeln und die Rahmenbedingungen müssen entsprechend angepasst werden.

Peter Fischer


Peter Fischer ist Delegierter des Bundesrates für die Informatiksteuerung des Bundes. Dabei zeichnet er verantwortlich für die Erarbeitung der Vorgaben zum mittel- und langfristigen Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) und für die Führung der IKT-Standarddienste der gesamten Bundesverwaltung. Er verantwortet die strategische Leitung von MELANI und die Koordination der Umsetzung der nationalen Strategie für den Schutz vor Cyberrisiken. Weiter die Umsetzung der E-Government Strategie Schweiz von Bund und Kantonen.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Was für Schuhe trug der gestiefelte Kater?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER