Die Cyberkriminalität hat in der Schweiz im vergangenen Jahr deutlich zugenommen. Dies geht aus dem aktuellen Forensic Fraud Barometer von KPMG hervor, das Fälle von Wirtschaftskriminalität in der Schweiz aufzeigt. Sieben Fälle von Cyberkriminalität erfasste die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 2014, bei vier davon handelt es sich um Online-Betrug. Dabei wurden etwa auf Online-Plattformen hochwertige, schnell verkäufliche Ware verkauft, beispielsweise Smartphones, ohne dass die Geräte nach Zahlungseingang je den Käufer erreichte. In einem anderen Fall gelangte eine Gruppe von Männern über Internetportale an Kreditkartendaten, über welche sie ihren hohen Lebensstil finanzierten – Schadensumme: 78'000 Franken. Ein weiteres Beispiel stellt ein ehemaliger IT-Mitarbeiter einer Elektroinstallationsfirma dar, der auch nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses Zugriff auf den Firmenserver hatte. Dass er von extern etwa Outlook-Kalender manipulierte, verursachte einen Schaden von 100'000 Franken.
Insgesamt erfasste KPMG im vergangenen Jahr 77 Fälle von Wirtschaftskriminalität im Allgemeinen, was einem Schaden von 537,2 Millionen Franken entspricht. Die meisten Fälle wurden im Raum Zürich verzeichnet, Finanzinstitute sind am stärksten betroffen. Über die letzten vier Jahre hinweg betrug der gesamthafte Schaden durch Wirtschaftskriminalität 2,4 Milliarden Franken (Bild).
(aks)