Studie: ISPs liefern versprochene Bandbreiten bei weitem nicht
Quelle: SITM

Studie: ISPs liefern versprochene Bandbreiten bei weitem nicht

Gemäss einer deutschen Studie können die Provider im grossen Kanton nur selten die Bandbreiten ausliefern, die den Kunden verkauft werden. In der Schweiz sieht die Situation deutlich besser aus.
12. April 2013

     

In Deutschland hat die Bundesnetzagentur in einer gross angelegten Studie im zweiten Halbjahr 2012 die Internetzugänge von 250'000 Verbrauchern bezüglich Geschwindigkeit getestet. Dabei wurde festgestellt, dass die versprochenen Geschwindigkeiten nur in den seltensten Fällen erreicht werden. So kamen beispielsweise nur 45,8 Prozent der Kunden, die einen DSL-Zugang mit 2 bis 8 Mbps abonniert haben, auf zumindest 80 Prozent der vermarkteten Datenrate. Und der Teil der Kunden, die tatsächlich 100 Prozent der versprochenen Datenraten erhalten, bewegt sich bei DSL je nach Geschwindigkeit lediglich zwischen 4,5 (Leitungen von 8 bis 18 Mbps) und 42,5 Prozent (Leitungen bis 2 Mbps). Auf 80 Prozent der Geschwindigkeit kommen je nach Datenrate zwischen 33,9 und 57,8 Prozent.


Etwas besser sieht es in Deutschland bei den Kunden aus, die via Kabel ins Netz gehen. Je nach Bandbreite liegt der Anteil der Kunden, die 80 Prozent der versprochenen Geschwindigkeit erreichen, immerhin zwischen 49,5 und 66,9 Prozent. Bei mobilen Verbindungen über LTE hingegen sehen die Zahlen wieder deutlich schlechter aus. Hier erreichen noch nicht einmal 50 Prozent die Hälfte der versprochenen Datenraten bei verkauften Tempi zwischen 18 und 25 Mbps, und nur 23,3 Prozent schaffen zumindest die Hälfte der versprochenen Durchsätze bei Abos mit 25 bis 50 Mbps (siehe auch Grafik).
In der Schweiz sieht die Situation im Vergleich mit Deutschland deutlich besser aus. Hierzulande erreichen gut und gerne 80 Prozent der Kunden mindestens 80 Prozent der versprochenen Geschwindigkeiten – zumindest wenn dies physikalisch (z.B. aufgrund der Länge des Kupferkabels bei DSL-Anschlüssen) möglich ist. Wenn der Kunde dann trotzdem nicht mit der vollen Bandbreite surfen kann, hat das in der Regel andere Gründe. Welche Gründe das sind, lesen Sie in der kommenden Ausgabe von "Swiss IT Magazine", die Anfang Mai bei den Lesern ist und den Schwerpunkt "Home Office" hat. Ausserdem präsentieren wir der Ausgabe eine grosse Marktübersicht mit über 100 verschiedenen Internet-Zugängen über Kupfer, TV-Kabel und Glasfaser fürs "Home Office" sowie eine Übersicht über alle mobilen Datenabos, die es in der Schweiz gibt. Wenn Sie die Ausgabe auch bei sich im Briefkasten wollen, geht’s hier zum Abo beziehungsweise zur Gratis-Probeausgabe. (mw)


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Kommentare
Die Verwendung des Begriffs "grosser Kanton" für Deutschland hat in einem seriösen Artikel nichts zu suchen. Der Autor deklassiert sich hierdurch selbst!!!
Freitag, 12. April 2013, Sacha Sommer



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