Exklusiv: Switch fordert Schadenersatz von Hosting-Providern
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Exklusiv: Switch fordert Schadenersatz von Hosting-Providern

Recherchen von "Swiss IT Reseller" haben ergeben, dass Switch von den gegen sie klagenden Hosting-Providern aktuell rund 100'000 Franken Schadenersatz fordert. Gleichzeitig ist durchgesickert, dass der finanzielle Aufwand der Provider insgesamt bereits bei über 200'000 Franken angelangt sein dürfte.
7. April 2011

     

Am Mittwoch wurde bekannt, dass der Rechtsstreit zwischen den elf Schweizer Hosting-Providern und Switch weiter geht und man eine Aufsichtsbeschwerde gegen das Sekretariat der Eidgenössischen Wettbewerbskommission (Weko) eingereicht hat (Swiss IT Reseller berichtete). Dieses hatte im Rahmen einer Vorabklärung keine unzulässige Wettbewerbsbeschränkung festgestellt.


Über einen Punkt haben sich die Provider und auch Switch bisher ausgeschwiegen: Wie Recherchen von "Swiss IT Reseller" zeigen, ist am Handelsgericht in Baden aktuell nämlich noch eine weitere Klage in dieser Angelegenheit hängig, die von Switch eingereicht wurde. Darin fordert man von den Hosting-Providern Ersatz für den durch die Klage beim Zürcher Handelsgericht entstanden Schaden.

Switch fordert rund 100'000 Franken

Wie hoch die Schadenersatzforderung genau ist, will Switch auf Anfrage nicht preisgeben. Laut dem PR- und Marketing-Verantwortlichen von Switch, Roland Eugster, liegt die Summe in der Grössenordnung von 100'000 Franken. Dieser Betrag wurde gegenüber "Swiss IT Reseller" zuvor bereits von anderer Stelle genannt. Mit dieser Summe soll vor allem der Aufwand gedeckt werden, der für Switch durch die Klage am Zürcher Handelsgericht entstanden ist.

Deponiert wurde die Schadenersatzforderung laut Roland Eugster übrigens bereits im Herbst 2009, innerhalb der gesetzlich geforderten Frist nach dem Urteil des Zürcher Handelsgerichts.

Provider kostet Streit mittlerweile über 200'000 Franken

Switch haben also alleine die Rechtstreitigkeiten am Zürcher Handelsgericht rund 100'000 Franken gekostet. Da stellt sich natürlich die Frage, was die Hosting-Provider bisher ausgegeben haben. Da die verschiedenen Verfahren noch hängig seien, könne man derzeit noch keine Angaben machen, hiess es am Mittwoch auf Nachfrage.

Wie "Swiss IT Reseller" von einer mit der Sache vertrauten Quelle erfahren hat, sind es unterdessen aber bereits mehr als 200'000 Franken. Jeder der elf an den Klagen beteiligten Provider musste bisher angeblich zweimal 10'000 Franken einschiessen. Ob sich dieser finanzielle Einsatz lohnt, wird sich noch zeigen. (mv)


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