cnt

Flexible Arbeitszeitmodelle: Wunsch ja; Umsetzung Nein

Viele Top-Leute würden zwar gerne flexible Arbeitszeitmodelle nutzen, getrauen sich aber häufig nicht, so das Ergebnis einer Studie.
8. Februar 2011

     

Spitzenkräfte würden sich flexible Arbeitszeiten wünschen, jedoch würden wenige die Angebote ihrer Unternehmen tatsächlich annehmen. Dies ist das Fazit einer Studie der Unternehmensberater von Bain & Company. Das Problem liegt offenbar darin, dass die von Unternehmen entwickelten Modelle nur selten den Bedürfnissen der Kaderleute entsprechen. Ausserdem würde es den Angeboten an sichtbarer Unterstützung durch die Geschäftsführung mangeln.


Gemäss der Studie, die auf einer Umfrage bei mehr als 3300 Teilnehmern in den USA, Asien und in Europa basiert, würden sich 94 Prozent der weiblichen und 78 Prozent der männlichen Spitzenleute für die Möglichkeit interessieren, flexibel zu arbeiten. Jedoch würden nur 46 Prozent der Frauen und gar nur 25 Prozent der Männer entsprechende Angebote auch nutzen. Obwohl 60 Prozent der Unternehmen ihren Mitarbeitern flexible Arbeitszeitmodelle anbieten würden, würden diese nur in 18 Prozent der Fälle genutzt. Es zeige sich, dass bei den Befragten Angst vor dem Karriere-Aus herrschen, wenn sie die entsprechenden Angebote annehmen würden. Deshalb schreibt Bain & Company, dass die Geschäftsleitung solche Angebote sichtbar unterstützen und am besten selbst nutzen solle, um so die Skepsis von Top-Talenten gegenüber flexiblen Zeitmodellen zu beseitigen. In der Studie gaben 86 Prozent der Befragten an, dass die Unterstützung seitens der Führungsspitze ein ausschlaggebendes Kriterium für ihre Abwägung sei, flexible Arbeitszeitangebote zu nutzen.
"In der Schweiz gibt es grossen Nachholbedarf, wenn es um flexible Arbeitszeitmodelle für Fach- und Führungskräfte geht", so Dr. Gunther Schwarz, Partner und Experte für Personalstrategien bei Bain & Company. "Ich kenne kaum ein Unternehmen, das heute bereits den unterschiedlichen Bedürfnissen seiner Spitzenleute gerecht wird." Dabei seien gerade flexible Arbeitszeiten, so Schwarz, ein ausgezeichnetes Argument, um bei zunehmendem Fachkräftemangel Top-Qualifizierte anzuwerben und langfristig im Unternehmen zu halten. (mw)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Welche Farbe hatte Rotkäppchens Kappe?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER