Stream-Ripping statt Filesharing

Auf die Musikindustrie kommt neues Ungemach zu: Sogenannte Stream Ripper speichern legal Tausende Tracks direkt via Webradio auf der Festplatte.
22. April 2004

     

Während die Musikindustrie den Filesharern immer mehr auf die Pelle rückt, bleiben den Verantwortlichen beim Stream Ripping die Hände gebunden. Denn der Einsatz dieser Stream Ripper ist völlig legal. Das Prinzip ist ebenso einfach wie überzeugend: Über eine Software wie StationRipper wird auf die Streams von Webradios zugegriffen. Ein Klick auf den Aufnahmeknopf füllt sodann die heimische Festplatte mit dem kompletten Programm. Anders als beim Line-In-Sampling werden die Tracks zusätzlich gleich zerlegt und korrekt beschriftet.

Die Möglichkeit, dass sich Stream-Ripping zu einem eigentlichen Boom entwickelt, ist nicht abwegig: Heute liefern diverse Webradios Sampling Raten von bis zu 128 kbps, womit der qualitative Unterschied zur CD auf ein Minimum reduziert wird und nur von geübten Hörern überhaupt wahrgenommen werden kann. Zudem stehen Dutzende von Sparten-Radiostationen zur Verfügung, die quasi für jeden Geschmack etwas zu bieten haben.


Da viele Streams über den für Webverbindungen typischen Port 80 laufen, nutzen bereits heute unzählige Angestellte die Technologie am Arbeitsplatz und sorgen damit für gewaltig mehr Traffic. Anders bei den verschiedenen P2P-Clients: Hier lässt sich der Einsatz meist durch das Sperren der betreffenden Ports auf Firewall-Ebene unterbinden.

Auf die Musikindustrie könnten somit schwere Zeiten zukommen. Denn die Nutzung von Webradios ist genau so legal wie der Mitschnitt für persönliche Zwecke. Vorläufig ist Stream Ripping noch kaum bekannt, doch wie reagiert die Industrie, wenn sich die Technologie bei der breiten Masse durchsetzt? (rd)


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