Bund schuldet Unisys viel Geld

Die Eidgenössische Steuerverwaltung hat Software-Komponenten für ihr Insieme-Projekt scheinbar nie bezahlt.
15. September 2008

     

Der Bund will im Rahmen des Insieme-Projekts die Verarbeitung und den Austausch von Steuerdokumenten auf elektronischem Weg vereinfachen. Dazu hat die Eidgenössische Steuerverwaltung Software-Elemente bestellt, aber nie bezahlt. Unisys fordert deshalb nun 18 Millionen Franken.



Unisys hatte im März 2006 den Zuschlag für das Insieme-Projekt in einer öffentlichen Ausschreibung erhalten. Nur 17 Monate später widerrief der Bund den Auftrag mit der Begründung, die Software sei, bis sie zum Einsatz komme, bereits veraltet. Nun sollen Dokumente, die der "SonntagsZeitung" vorliegen, belegen, dass die Behörden die Unisys-Arbeiten weiter verwenden. In einem "Arbeitspapier Projekt Insieme" vom 21. Juli 2008 verweise das Bundesamt für Informatik- und Telekommunikation (BIT) auf ein Dutzend elektronischer Unisys-Dokumente. In weiteren Unterlagen für eine Sitzung am 4. September 2008 stehe, dass man die Unisys-Konzepte bitte noch lesen solle, damit man nicht etwas zweimal erfinde. Unisys hat derweil bis heute noch kein Geld für seine Arbeiten erhalten. Die beiden Parteien streiten seit dem Widerruf des Auftrages im August 2007 vor Gericht. Nun fordert Unisys 18 Millionen Franken.
(abr)


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