Canon wird zum Beratungshaus
Quelle: Vogel.de

Canon wird zum Beratungshaus

Canon wandelt sich immer mehr vom reinen Hardware-Hersteller zum Service-Anbieter. Der aktuellste Schritt in diese Richtung ist der neue Geschäftsbereich Canon Consultancy Services. Zusammen mit Accenture steigt man in die Beratung im Bereich Unternehmensinformationen- und Medienmanagement ein. Zu den ersten Ländern, die davon profitieren, zählt die Schweiz.
14. Oktober 2010

     

Canon hat anlässlich seiner Hausmesse Canon Expo, die diese Woche in Paris statt findet, nicht nur einen Ausblick auf neue Technologien gegeben (Swiss IT Magazine berichtete), sondern auch seine Geschäftsstrategie für die kommenden Jahre vorgestellt.

Laut Canon Chairman und CEO Fujio Mitarai will man in den kommenden Jahren vor allem die Produkte-Diversifikation weiter vorantreiben und globalisieren. Mitarais Ziel ist es, 2015 in den Bereichen Digital Photo und Video weiter die Nummer 1 zu sein. Stark wachsen will Canon noch in Bereichen Medien und Mediennutzung, intelligenten Robotern und Sicherheit. Canon Europa soll laut Mitarai zur Hochburg im Bereich Office Imaging und medizinische Systeme werden.

Einstieg ins Consultancy-Business
Aus Schweizer Sicht viel spannender war jedoch, was Canon an der Keynote nur kurz und dann an einer exklusiven Pressekonferenz im Detail bekannt gab: Das Unternehmen wagt den Schritt in einen ganz neuen Geschäftsbereich. Canon ist ab sofort nicht mehr nur Hardware-Verkäufer und Anbieter von Print-Services, sondern in Zusammenarbeit mit Accenture neu auch ein Beratungshaus.

Der neue Geschäftsbereich nennt sich Canon Consultancy Services und wird von Gary Hosfall geleitet. Accenture steht Canon für die kommenden vier Jahre als Partner zur Verfügung. Gemeinsam bieten die beiden Unternehmen grösseren Firmen ab sofort Beratungsdienstleistungen rund um den ganzen Bereich Digital Media, Imaging und Printing an. Das Ergebnis daraus sollen massgeschneiderte Informations- und Medienmanagementlösungen sein, die einen bisher unentdeckten Mehrwert generieren.

Canon hat Grosses vor: Im neuen Geschäftsbereich sollen mittel- bis langfristig bis zu 500 Mitarbeitende tätig sein. Dabei wird man laut Hosfall auf viel internes Know-how zurückgreifen können, aber natürlich auch einige neue Leute und Spezialisten rekrutieren. Denn der Consultance-Bereich sei für Canon völliges Neuland.

Schweiz als Startmarkt
Zu den ersten Ländern, die von den neuen Beratungs-Services Gebrauch machen können, zählt neben Grossbritannien, Finnland und Österreich auch die Schweiz. Anfang 2011 sollen vier weitere Länder dazu stossen, gegen Ende des kommenden Jahres dann der Rest Europas. Laut Hosfall kommt die Schweiz darum gleich zu Beginn zum Zug, weil sie in den Augen von Canon sehr fortschrittlich sei und einer der führenden Märkte in Europa sei, was die Adaption von neuen Technologien anbelange.

Für Canon ist das Beratungs-Business völliges Neuland. Laut Hosfall erfordert es einiges an Umdenken, nur schon was den ganzen Verkauf anbelange. Canon Consultancy Services wird übrigens Hersteller-neutral beraten, verrät Hosfall, obwohl der Name nicht direkt darauf schliessen lässt: "Wir können alles verkaufen, es muss nicht zwingend von Canon sein." Was zähle sei schlussendlich die Lösung. Die müsse für den Kunden optimal sein, meint Hosfall. Über einen anderen Namen, in dem Canon nicht vor kommt, hat man sich übrigens auch schon Gedanken gemacht, habe sich dann aber doch entschlossen, den Brand Canon zu nutzen.

Beispielhafter Schweizer Kunde
Canon Consultancy Services hat in den letzten neun Monaten bereits aktiv gewirkt und in den vier Startländern bereits mit je zehn Kunden gearbeitet. Einer dieser ersten Kunden, der bereits von der neuen Dienstleistung Gebrauch gemacht hat, ist die Schweizer Rechtsschutzversicherung Orion. Das Projekt wurde anlässlich der Canon Expo gar als Referenz für die neuen Consultancy-Services vorgestellt.




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