Microsoft soll unethisch arbeiten

Beim Zwist um einen ehemaligen Microsoft-Manager, der zu Google wechselte, spielen sich vor Gericht unschöne Szenen ab.
7. September 2005

     

Kai-Fu Lee war einst ein hochrangiger Manager bei Microsoft, den es zur Konkurrenz von Google zog. Grund genug für Microsoft, im vergangenen Juli gegen Lee vor Gericht zu ziehen, weil dieser mit seinem Wechsel gegen Arbeitsvereinbarungen verstosse. Ausserdem habe er bereits vor dem Wechsel interne Microsoft-Infos an die Konkurrenz weitergegeben. Mails sollen dies beweisen.
Im Rahmen einer Anhörung dieser Tage vor dem King Country Superior Court in Seattle erhob nun Lee seinerseits gepfefferte Anschuldigungen gegenüber dem Softwareriesen, wie Bloomberg berichtet. Sein Entschluss, zu Google zu wechseln, habe unter anderem mit dem unethischen Geschäftsgebaren Microsofts sowie der Fehlanalyse des chinesischen Marktes zu tun gehabt. Mitarbeiter seines Teams hätten chinesische Regierungsbeamte beleidigt und Druck auf sie ausgeübt, während Microsoft-Vater Bill Gates sich fürchterlich über die Erfolglosigkeit in China aufgeregt habe.
In der Anhörung geht es um die Frage, in welchen Bereichen Lee bei Google arbeiten kann. Microsoft zeigt sich überzeugt, dass der Manager sein Wissen über Suchtechnologien und den chinesischen Markt bei der Konkurrenz nutzen will, während Google behauptet, Lee sei kein Suchmaschinen-Spezialist. Bis die Hauptverhandlung beginnt, dürfte es Januar werden. (mw)


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