Linus Trovalds über die Microsoft-Zukunft

In einem Interview äussert sich Linux-Vater Torvalds über Open Source, den IT-Markt und Microsoft.
22. Juni 2005

     

Linus Torvalds hat sich in einem Interview mit der kalifornischen Tageszeitung "Mercury News" über die Zukunft des IT-Marktes, über Open Source Software (OSS) und über Microsoft geäussert. Die Stärke von OSS liege derzeit in den vielen verschiedenen Gruppen, die am Aufbau und an Verbesserungen arbeiten würden. Die breite Basis sorge dafür, dass OSS genutzt würde - siehe beispielsweise Firefox. Natürlich würden Lösungen so auch für kommerzielle Anbieter interessant, doch könne OSS für diese auch eine Chance sein. Zudem ist er überzeugt, dass das Thema Interoperabilität ernst genommen und aktiv verfolgt werde.
Zum Thema Microsoft meint Torvalds, dass die Firma ein interessanter Anbieter sei, der OSS als Bedrohung sehe. Der Markt für Microsoft werde nicht so schnell verschwinden und die Firma könnte auch weiterhin so arbeiten wie bis jetzt, selbst wenn die Marktkontrolle verloren ginge. Ob Microsoft in Zukunft mit all seinen Lösungen Profit machen werde, sei eine andere Frage. Ein gesunder Markt könne so wie heute nicht ewig funktionieren und OSS könnte den Markt korrigieren. Er vergleicht Microsoft mit IBM vor 20 Jahren. Bei IBM hätte die Konkurrenz für einen lebendigeren, wachsenden Markt gesorgt. Der Markt der Zukunft würde auch keinen Platz lassen für einen ähnlich dominanten Anbieter wie es Microsoft heute ist. Zudem sei es so, dass erfolgreiche Anbieter dazu tendieren, den Erfolgs-Durst zu verlieren. Speziell im IT-Business würden Firmen nicht ewig an der Spitze bleiben. Open Source werde hier sicher ein Faktor sein, ob der entscheidende, könne er aber heute nicht sagen. (mw)


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