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Mit Patenten gegen Linux?

Microsofts neue Lizenzierungspraxis droht Open Source das Wasser abzugraben. Jetzt haben die Redmonder ein Patent für das Starten von Applikationen über einen Hardwareknopf zugesprochen erhalten.
4. Juni 2004

     

Microsoft ist im Besitz von rund 4500 Patenten, die teils grundlegende Techniken wie das Speichern von Files oder die Bildschirmdarstellung von Text betreffen. Der neueste Trivial-Patenterfolg der Redmonder: Urheberrechtsschutz für "zeitbasierte Hardware-Knöpfe zum Starten von Anwendungen". Solche werden auf Handhelds, Mobiltelefonen und anderen Kleinrechnern gebraucht.

Problematisch wird die Patentierung solch offensichtlicher Techniken vor allem auch unter dem Gesichtspunkt der im letzten Dezember beschlossenen neuen Lizenzierungspraxis von Microsoft. Diese ist auf der einen Seite erfreulich, weil grundsätzlich jeder, ob Partner oder Konkurrent Lizenzen erhalten kann. Die andere Seite der Medaille ist, dass Microsoft jetzt auch einen Obolus für Techniken einfordern will, deren Nutzung bisher stillschweigend geduldet wurden. Der Open-Source-Community bereitet in diesem Zusammenhang die Aussage des Microsoft-Chefbraters Brad Smith Sorge, wonach die Lizenzierung an alle per Definition auch Open-Source-Produkte einschliesse. Die Frage ist, ob der Software-Riese im Kampf gegen Linux und Konsorten künftig auch sein Patent-Arsenal einsetzen wird. Dies könnte schlicht das Ende von "Gratis-Software" bedeuten.


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