Ein eindeutiges Verdikt des internationalen Expertengremiums unter der Leitung des Engländers George Radda: Mit einem in Basel ansässigen ETH Institut für Systembiologie könnte die Schweiz in diesem zentralen Teilgebiet der Bioinformatik ganz vorne mitmischen. Damit wächst auch der Druck auf die ETH Zürich Gelder für die jährlichen Betriebskosten einer solchen Institution von rund 40 Millionen Franken freizugeben. Die Hochschule versucht dagegen weiterhin, die finanzielle Last auf den Bund abzuschieben und fordert zusätzliche Mittel. Ein Standort Zürich, wie ihn Universität Zürich und ETH bevorzugen würden, dürfte nun trotz der kürzlich durch die ETH eingerichteten Professur für Systembiologie vom Tisch sein.
Bioinformatik steht ganz oben auf der Agenda der Pharma- und Chemiebranche. Insbesondere von der Systembiologie, dem Modellieren ganzer biologischer Systeme durch Hochleistungsrechner, versprechen sich die Wirkstoffhersteller eine gezieltere Forschung und das frühere Erkennen von möglichen Nebenwirkungen.
Für Basel spricht laut den Experten die Nähe zur Pharmaindustrie. Für den Erfolg der Grundlagenforschung sei eine Enge Zusammenarbeit mit Klinik und Industrieforschung entscheidend, so ihre Analyse.