Verisign-Umleitungen als Prüfstein für Icann

Die Internetaufsicht Icann steht unter Druck, etwas gegen die Umleitung von falsch eingetippten .com- und .net-Domainanfragen durch Verisign auf deren Suchseite zu unternehmen.
2. Oktober 2003

     

Seit September leitet der .com- und .net-Verwalter Verisign falsch eingetippte Domainanfragen ungefragt auf seinen Sitefinder um. Das verärgert zum einen die Suchmaschinenbetreiber, die bisher solche Fehler auf die eigenen Seiten zogen. Jetzt droht ihnen Verisign massiv Verkehr zu kidnappen. Zum anderen destabilisiert die automatische Umleitung das Internet, wegen zweideutiger Antworten im DNS und weil auch fehl-adressierter E-Mail-Spam auf die Verisign-Seite weitergeleitet wird. Zudem haben verschiedene Nutzer Gegenmassnahmen eingeleitet. "Es droht eine Balkanisierung", warnt etwa Paul Vixie, Entwickler des BIND DNS-Servers.


Jetzt hat Icann auf den 7. Oktober eine Sondersitzung des Sicherheitskomitees einberufen. Laut Vixie geht es für Icann dabei um nichts weniger als die Existenzberechtigung. Bringt es die Aufsicht nicht fertig, Verisign zurückzupfeifen, hat sie diese für Vixie verspielt.


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