SnagIt: Perfekte Screenshot

Screenshots werden oft gebraucht, etwa zur Illustration von Präsentationen, für Dokumentationen oder für den Nachweis eines Fehlers auf einer Webseite. Auch auf Verkaufsdokumenten können Bildschirmfotos eine Rolle spielen oder in interaktiven Handbüchern technische Abläufe visuell erklären.

Grundsätzlich lassen sich Screenshots leicht anfertigen: Ein Tastendruck auf die <Print Screen>-Taste genügt, um den kompletten Bildschirm als Momentaufnahme zu speichern, die Tastenkombination <Alt><Print Screen> "fotografiert" nur das gerade aktive Fenster. Danach lässt sich das in der Zwischenablage gespeicherte Abbild in jeder Bildverarbeitungssoftware speichern. Dafür verfügt Windows über Bordmittel.

Einfach ist dieses Prozedere, aber es ist alles andere als komfortabel. Und es ist auch nicht besonderes flexibel: Aufnahmen abseits des aktiven Fensters scheitern, wenn nicht der ganze Desktop geschossen wird, und Screenshots von bewegten Objekten kommen schon gar nicht in Frage.

Direktbearbeitung

Sind komplexere Aufnahmen erforderlich, schlägt die Stunde von SnagIt. Die Anwendung aus dem Hause TechSmith beherrscht neben Standardaufnahmen von Desktop und Fenstern auch Spezialaufgaben und hat sich mittlerweile mehr und mehr zu einem kleinen Bildbearbeitungswerkzeug gemausert.

Natürlich ist SnagIt in der Lage, alles, was auf dem Bildschirm zu sehen ist, in eine Bilddatei umzuwandeln. Dazu gehören auch nichtdruckbare Fehlermeldungen oder Menüs. Die so erstellten Files kann das Tool speichern oder drucken, per E-Mail verschicken oder per FTP ins Web hochladen.

Allerdings ist es fast schade, die hochentwickelten Kapabilitäten von SnagIt bloss für derart profane Aufgaben zu verwenden. Das Programm bietet auch zahlreiche Funktionen zur Weiterverarbeitung der aufgenommenen Bildschirmausschnitte: So lassen sich etwa Gammakurven, Farben oder Transparenz anpassen, die Bilder können mit Wasserzeichen versehen sowie gedreht, skaliert und gezoomt werden. Auch Notizen und Anmerkungen lassen sich einfügen. Und falls nötig, konvertiert das Tool eine ganze Sammlung von Dateien in ein anderes Format.

Screenshot als AVI-Film

Zu den eigentlichen Spezialitäten von SnagIt gehört allerdings der Umgang mit Screenshots von Texten und bewegten Bildschirmobjekten.

Mit Text-Capture lassen sich Texte aus Programmen aufnehmen und als editierbarer ASCII-Text speichern. Zwar macht es wenig Sinn, auf diese Weise Word-Dateien zu erfassen; bei Verzeichnissen im Windows-Explorer oder im Zusammenhang mit PDF-Dateien ist SnagIt aber sehr praktisch.

Eine Menge Arbeit kann einem SnagIt ersparen, wenn man für Handbücher auf CD-ROMs oder auf Webseiten Screenshots von Abläufen - Drag&Drop-Aktionen oder Mausbewegungen beispielsweise - aufzeichnen muss. Mit Video-Capture speichert SnagIt nicht nur die Anfangs- und Endsituation, sondern auch die Bildschirmzustände dazwischen und speichert das Ganze als AVI-Film. Eine weitere Komponente von SnagIt erfasst Bilder aus Anwendungen, die wie Windows Media Player mit Overlay-Technologie arbeiten.

Nicht zuletzt bietet das Tool auch eine Capture-Funktion fürs Internet: In nur einem Arbeitsgang lädt SnagIt nach der Eingabe einer URL sämtliche Bilder von der entsprechenden Webseite herunter.

In unserem Test funktionierten all diese Komponenten problemlos. SnagIt präsentiert auf Wunsch nach der Aufnahme eine Vorschau und ermöglicht die Änderung der Einstellungen und eine rasche Neuaufnahme.

Intuitive Bedienung

Im Alltag praktisch sind die Profile: SnagIt erlaubt die Definition von fast beliebig vielen Kombinationen von Input- und Output-Optionen, die mit Hotkeys versehen werden können. Häufig benötigte Shots lassen sich so schnell per Tastendruck erstellen, ohne dass die Konfiguration angepasst werden müsste.

Ansonsten ist die Bedienung des Tools weitgehend intuitiv. Die Menüs des Hauptprogramms passen sich automatisch der jeweils gewählten Komponente an, was eine grössere Verwirrung angesichts der zahlreichen Optionen vermeidet.