Hohe Erwartungen weckt Roxio mit der neuesten Ausgabe seiner CD-Brennsoftware WinOnCD, die einen Sprung von der Versionsnummer 3.8 direkt auf 5.0 erlebt hat. Um es vorwegzunehmen: Zwingend ist dieser Versionssprung nicht, revolutionäre Neuerungen sucht man vergebens; er dient wohl mehr dazu, die eigene Software auf derselben Ebene mit dem Hauptkonkurrenten Nero Burning Rom 5.5 von Ahead zu positionieren.
Neu ist dennoch einiges in Roxios Softwarepaket. An vorderster Stelle steht dabei die Kompatibilität zu Windows XP; eine wichtige Anforderung, um im Markt bestehen zu können, für die Funktionalität des Tools aber von untergeordneter Bedeutung.
Ebenfalls eher unwesentlich ist das leicht überarbeitete GUI mit runden Symbolen und einem pastellgrünen Hintergrund, das WinOnCD noch intuitiver bedienbar machen soll. Letztlich ist das eine Geschmackssache - wer bisher bereits mit dem Programm gearbeitet hat, wird bei der Bedienung so oder so kaum Probleme haben. Profitiert von der Überarbeitung haben insbesondere Projekte wie die Erstellung von interaktiven VCDs: Hier sind neue Wizards hinzugekommen, die die Kreation vereinfachen.
Zwei weitere Projekte sind dagegen echte Neuerungen. Zum einen handelt es sich dabei um das Daten-CD-Projekt mit Data-Overspan. Dieses Projekt erzeugt eine Serie von CDs für Dateien oder Ordner, die nicht komplett auf eine einzige CD passen. WinOnCD splittet die Daten automatisch in Stücke mit passendem Umfang und brennt auf jede CD zusätzlich ein kleines Hilfsprogramm, das die ursprüngliche Datei wiederherstellen kann. Natürlich hat der Anwender auch die Möglichkeit, die automatische Aufsplittung zu manipulieren, um etwa eine bestimmte Dateigrösse für Überlängerohlinge zu erreichen.
Das zweite neue Projekt erstellt MP3-Alben. Das MP3-Projekt in WinOnCD 5 bietet dabei Möglichkeiten zur Kreation von Playlisten für ein Album oder zur Erweiterung einer MP3-Datei um Bilder und Text. Ein integrierter MP3-Encoder ermöglicht neu das Grabben und Umwandeln von Audio-CDs direkt mit dem Brennprogramm.
Neu ist schliesslich die Unterstützung für DVD-Recorder. Die Kompatiblität manifestiert sich einerseits in der Fähigkeit des Hauptprogramms, DVDs zu premastern, und andererseits im Zusatztool DirectCD 5. Dieses Packet Writing Utility schreibt Daten direkt auf vorformatierte Rohlinge und ermöglicht so den Einsatz von CD-Brennern als Festplatte. In der Version 5 unterstützt DirectCD nun auch DVD-Recorder.
Zum WinOnCD-Paket gehören seit einigen Versionen mehr oder weniger nützliche Beigaben. In der Version 5 enthalten sind ein CD-ROM-Emulator, der zur Überprüfung der Lauffähigkeit einer erstellten CD oder DVD dient, ein Softwareplayer für Video-CDs sowie neu das Videobearbeitungstool Movie Xone 4.0 von Aist.
Ausserdem kommt das Produkt mit einem umfangreichen gedruckten Handbuch, was heutzutage eher eine Seltenheit ist. Nicht besonders überzeugend ist dagegen die Online-Hilfe, die öfters mit fehlenden Wörtern und unvollendeten Sätzen glänzt.
Insgesamt ist das Update auf die jüngste WinOnCD-Version aufgrund der fehlenden Kompatibilität der Vorversionen nur für Windows-XP-Anwender zwingend.
