EMC sagt zu iSCSI: Ja, aber…

Der Speicherspezialist springt auf den iSCSI-Zug, will aber sein Fibre-Channel-Geschäft nicht kannibalisieren.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/04

     

Mit EMC präsentiert nach IBM ein weiterer grosser FC-Hersteller (Fibre Channel) ein iSCSI-Angebot, wenn auch mit bewusster Zurückhaltung. Ein weiteres klares Zeichen, dass sich iSCSI nicht mehr aufhalten lässt. In Zukunft sollen auch Grossunternehmen die billige, IP-basierende Speichernetzwerktechnik einsetzen, prophezeien Marktbeobachter.
EMC hat sich beim Funktionsumfang und bei der Preisgestaltung seiner ersten iSCSI-Geräte bemüht, die eigenen FC-Angebote nicht zu kannibalisieren. Der Speicherspezialist bringt vorerst drei iSCSI-Variationen seiner Clariion-Linie. Die Ausführung AX100i ist als SATA-basiertes Einstiegsgerät positioniert, die Modelle CX300i und CX500i zielen auf das mittlere Marktsegment. Sie können alternativ mit SATA- oder mit FC-Laufwerken bestückt werden. Zudem enthalten diese neben den iSCSI- auch FC-Anschlüsse. Gegenüber ihren FC-Geschwistern haben die iSCSI-Geräte derzeit allerdings noch einige Nachteile. So ist iSCSI in seiner heutigen Version mit 1 Gbps nur halb so schnell ist wie FC. Auch fehlen Funktionalitäten wie Mirror View oder SAN Copy Migration. Trotzdem verlangt EMC für die iSCSI- und die FC-Versionen der Clariion-Arrays den gleichen Preis. Offensichtlich will man so lange wie möglich verhindern, dass iSCSI das lukrative FC-Geschäft beeinträchtigt.
Die bisherigen iSCSI-Spezialisten versuchen derweil, von den Kleinunternehmen in den Grosskundenbereich vorzustossen. LeftHand Networks hat zu diesem Zweck seine Software um Unterstützung für AIX, Solaris und HP-Unix erweitert. Marktforscher IDC sieht angesichts des Kostendrucks auf den IT-Abteilungen in diesem Bereich gute Chancen für iSCSI. Vor allem bei Installationen, bei denen viele kleine Server angeschlossen werden müssen, ist iSCSI wesentlich billiger, weil keine FC-HBAs (Host Bus Adapter) und Switches nötig sind. Die Marktforscher prophezeien dem IP-SAN-Markt in diesem Jahr denn auch ein Wachstum von 83 auf fast 300 Millionen Dollar.




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