Chip-Fehler zur sicheren Authentifizierung

Unregelmässigkeiten aufgrund der Herstellungsverfahren sollen Smartcards fälschungssicher machen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/19

     

Kreditkarten mit Magnetstreifen können mit einfachsten Mitteln gefälscht werden. Abhilfe sollen hier Chipkarten schaffen. Aber auch die sogenannten Smartcards können mit dem entsprechenden technischen Aufwand kopiert werden, wie die Anbieter von Pay-TV-Programmen schon vor einigen Jahren schmerzlich lernen mussten. Srini Devadas vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat nun vielleicht einen Weg gefunden, wie das Klonen von Chipkarten verhindert werden kann. Sein System beruht auf charakteristischen, feinen Unregelmässigkeiten der einzelnen Chips.





Bei der Produktion von Halbleitern werden die einzelnen Leiterbahnen je nach Druck und Temperatur während der Produktion leicht unterschiedlich dick. Die Signale passieren darum auch nicht alle Bahnen genau gleich schnell. Diese durch die Produktionsvarianz entstehenden Unterschiede will Devadas ausnützen. Ein definiertes Schaltsystem soll dabei anhand der unterschiedlichen Signalgeschwindigkeiten einen Chip-spezifischen 128-Bit-Code generieren, den ein Lesegerät dann zweifelsfrei verifizieren kann.






So einleuchtend das System auf den ersten Blick wirkt, einige Sicherheitsexperten haben Zweifel, ob damit der Smartcard-Fälschung entgültig der Riegel geschoben werden kann. So ist es für die Security-Koryphäe Bruce Schneier denkbar, dass früher oder später ein Algorithmus entwickelt wird, der die Authentifizierungschaltung imitieren kann.




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