Metallene Poesie mit Intelligenz

Wie Cynthia Breazeal zeigt, müssen Roboter nicht zwangsläufig Dienstboten oder martialische Kriegsmaschinen sein.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/02

     

Roboter saugen Staub, putzen Fenster oder spielen allenfalls Fussball und liefern sich Schaukämpfe. Cynthia Breazeal vom renommierten Media Lab des Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat offenbar andere Assoziationen, wenn sie an intelligente mechanische Wesen denkt. Die von ihr geschaffenen metallenen Zeitgenossen zaubern ein wenig Poesie in den Alltag. So gehört ein interaktives, leuchtendes Blumenbeet zu den jüngsten Werken der Grenzgängerin zwischen Wissenschaft und Kunst. Zu bewundern ist es zur Zeit im Smithsonian Cooper-Hewitt National Design Museum in New York. Die Lichtinstallation mit Namen Cyberflora ist mit künstlicher Intelligenz ausgestattet und reagiert durch Musik und Bewegung auf den Betrachter. Die zwanzig Pflanzen verfügen dabei über insgesamt 48 mechanische Freiheitsgrade.




Breazeal leitet am MIT die Robotic Life Group des Media Lab. Grundlage ihrer autonomen Roboter, planetaren Mikro-Rovern und mechanischen Gesichtsimitatoren sind immer natürliche Systeme. Den Weg aus dem wissenschaftlichen Elfenbeinturm hat sie nicht erst mit der Cyberflora gefunden. So war sie unter anderem auch Beraterin von Steven Spielberg für dessen Film "Artificial Intelligence". Auch in Filmen von Stanley Kubrick und den Walt-Disney-Studios tauchen ihre Roboter auf. Mit der Ausstellung im New Yorker Design-Museum ist Breazeal jetzt sozusagen auch offiziell nicht mehr nur Wissenschaftlerin. Breazeal wurde mit Cyberflora eine von drei Finalistinnen des nationalen Design-Awards in der Sparte Kommunikation.




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