Mehr Schlaf fürs Storagesystem

45 bis 60 Prozent des Energiebedarfs von Speichersystemen können eingespart werden, indem man sie einfach abstellt, wenn sie nichts zu tun haben. Zu diesem Schluss ist Microsoft Research in einer aktuellen Veröffentlichung mit dem Titel «Write Off-Loading: Practical Power Management for Enterprise Storage» gekommen. Was trivial klingt, ist gar nicht so einfach zu bewerkstelligen.

Denn Festplatten in Storage-Systemen sind rund um die Uhr in Betrieb, da die arbeitsfreien Pausen viel zu kurz sind, als dass signifikante Energieeinsparungen erreicht werden könnten, die ausserdem die Performance-Einbussen durchs Aufwachen wieder wettmachen – so lautet mindestens die landläufige Meinung. Microsofts Wissenschaftsabteilung hat diese These unter die Lupe genommen und anhand von Messdaten aus dem eigenen Rechenzentrum herausgefunden, dass alleine durch das Abschalten der Festplatten in arbeitsfreien Zeiten 28 bis 36 Prozent des Stromverbrauchs eingespart werden können.

Weitere Einsparungen sind möglich, indem die arbeitsfreien Zeiten verlängert werden. Diese werden vor allem durch Schreibzugriffe unterbrochen, da sie im Gegensatz von Leseanfragen nicht gepuffert werden können. Microsofts Ansatz, um dieses Problem zu beheben, lautet Write Off-Loading: Statt Daten auf schlafende Volumes zu schreiben, die dazu erst geweckt werden müssen, werden sie auf aktiven Platten gespeichert und irgendwann zurückgesichert, wenn die Zielmedien wieder aktiv sind. So liessen sich gar 45 bis 60 Prozent der Energie sparen. Ausserdem bleibt durch dieses Verfahren die Performance im Vergleich zu permanent laufenden Disks konstant. Das Verfahren arbeitet auf Blockebene, soll Transaktionen unterstützen und die Konsistenz wahren. Gleichzeitig soll es alle Speicherarten (DAS, NAS, SAN) unterstützen.