Zwischen Lotus Notes und SAP

An der Lotusphere informiert IBM über die Pläne für Lotus Notes. Unter anderem soll es Anbindung an die SAP Business Suite erhalten.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/02

     

An IBMs Hausmesse Lotusphere drehte sich erwartungsgemäss alles um – genau, Lotus. Entsprechend hielt IBM unzählige Neuigkeiten und Produktankündigungen bereit.
Hauptprogrammpunkt war Lotus Notes. IBMs Collaborationsplattform soll dieses Jahr gleich zwei neue Versionen erhalten. Im Februar kommt ein Maintenance-Release für 8.0, das einige neue Funktionen mitbringen soll.



Dazu gehören Widgets zur schnelleren Informationsbeschaffung und Notes Traveler für eine bessere (und kostenlose) Unterstützung von Mobilgeräten mit Windows Mobile 5 und 6, das bei Bedarf beispielsweise Mails und Termine synchronisiert. Domino erhält unter anderem eine Datenkomprimierung und ein verbessertes Webmail. Im Herbst kommt dann die Version 8.5, die vor allem Anpassungen an Domino hinsichtlich Authentifizierung und Zusammenarbeit mit Windows und Unterstützung für externe LDAP-Verzeichnisse mitbringt.




Ausserdem wird der Domino Designer auf Eclipse portiert. Neue Betas stehen in Form von Notes für Mac OS X 8.5 und IBMs Openoffice.org-Abklatsch Symphony in 24 Sprachen zum Download bereit. Als Zugeständnis zum Web-2.0-Hype wurde ausserdem mit Lotus Mashups ein Werkzeug vorgestellt, das es auch Anwendern, die keine Software-Entwickler sind, ermöglichen soll, Unternehmensdaten mit Informa­tionen aus dem Internet zu Mashups zu verknüpfen.




Eine weitere Neuerung steht für Lotus Notes in Form von «Atlantic» an, einem Kooperationsprojekt zwischen SAP und IBM. «Atlantic», das Ende des Jahres in einer ersten Version erscheinen soll, soll es Information Workers erlauben, aus Lotus heraus auf die Daten und Prozessinformationen der SAP Business Suite zuzugreifen. Zu diesem Zweck werden SAP Analytics, Reporting und Workflow unterstützt.



Dazu kommen Funk­tionen für die Synchronisation von Benutzerrollen im Lotus Notes Client. Während IBM mit Hilfe von «Atlantic» für Anwender die Zusammenarbeit und den Zugriff auf Geschäftsprozesse vereinfachen will, steht für SAP ein möglichst breites Angebot von Desktop-Tools für den Zugriff aufs ERP im Mittelpunkt. Zu diesem Zweck hat SAP 2005 bereits eine Kooperation mit Microsoft unter dem Namen «Mendocino» angeleiert, aus der die Software Duet zur Verbindung von Microsoft Office und der SAP Business Suite hervorkam. Die Weiterentwicklung von Duet stockt allerdings in der letzten Zeit. Deshalb wurde Duet 1.5 letztmals auf das zweite Halbjahr 2008 verschoben.



Geradezu weltbewegend ist IBMs Umorientierung bei den KMUs, die bei Big Blue bislang etwa bei Firmen mit einer Grösse von 500 Angestellten begannen. Nun will IBM bei der Lotus-Abteilung den Fokus erheblich weiten und künftig auch «Mikrounternehmen» ab 5 Angestellten ansprechen. Mitverantwortlich dafür ist IBMs Akquisition von Net Integration Technologies, die vorerst einen Mailserver anbieten soll. Weitere Produkte sollen folgen. Ebenfalls auf KMUs zielt Bluehouse, ein vorläufig in der Betaphase befindliches SaaS-Angebot. Es soll KMUs ermög­lichen, über Firmengrenzen hinweg zu kommunizieren.




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