Kleiner Browser, grosse Wirkung


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/21

     

Der Open-Source-Browser Firefox der Mozilla Foundation steht nun seit einigen Tagen in der Version 1.0 zum Download bereit und schickt sich an, die Marktmacht des «Dinosauriers» Internet Explorer zu brechen. Auch wenn die Preview-Versionen schon lange im Umlauf sind, wurde die Veröffentlichung der Version 1.0 (Produktvorstellung siehe Seite 24) des alternativen Browsers von der Open-Source-Gemeinde gebührend begangen und von Inseraten in der New York Times sowie in der FAZ umrahmt. Trotz der ersten Erfolge des Browsers, der bereits am ersten Tag eine Million Downloads verzeichnen konnte, lässt man sich bei Microsoft bislang nicht aus der Ruhe bringen. Während man im Hauptquartier in Redmond selber schweigt, wagt sich Steve Vamos, Microsoft Managing Director in Australien, auf die Äste hinaus und sieht den hohen Marktanteil des Internet Explorers nicht gefährdet, da die Benutzer mit dem Internet Explorer zufrieden seien. Während man davon ausgehen kann, dass die Entscheidung pro oder contra Firefox bei der Nutzermasse noch nicht begonnen hat, sind die Erosionserscheinungen in der Web-Entwickler-Szene offensichtlich. So gilt Firefox insbesondere durch seine bessere Standardkompatibilität und die fortschrittlichen Funktionen wie XUL klar als der Browser der Wahl. Zudem bemängeln viele Entwickler, die bislang auf den Internet Explorer setzten, dass sie sich von Microsoft alleine gelassen fühlen. Für eine grössere Nervosität seitens Microsoft dürfte zudem das grössere Interesse von Google an dem kleinen Browser sorgen. Zwar gibt man sich in Mountain View nach wie vor bedeckt, wie gross das Interesse am Browser nun wirklich ist, doch die von Google gehostete Standard-Startseite von Firefox (www.google.ch/firefox) zeigt deutlich, wohin der Weg geht.




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