«Niagaras» erste Lebenszeichen

Während Intel versucht, dem Itanium 2 Beine zu machen, präsentiert Sun erste Samples ihrer 8-Core-CPUs.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/20

     

Als Sun im Frühjahr die nächste Version ihrer UltraSparc-Prozessoren unter dem Namen «Gemini» abgesägt hat, erklärte man, dass nun mit Hochdruck an einer Multicore-CPU gearbeitet wird, die per Ende 2006 auf den Markt kommen soll. Diesen Termin scheint man einhalten zu können. Denn Sun konnte bereits die ersten Samples ihrer «Niagara» getauften CPUs in Silizum backen. Der Prozessor besteht aus acht 64-bit-fähigen UltraSparc-III-Kernen und soll in den nächsten Jahren die Basis für Suns High-End-Server darstellen.





Der Prozessor ist bei Sun bereits im Labor im Einsatz und befeuert erfolgreich eine Installation von Solaris 9 mit 32 Applikations-Threads. Trotz seiner acht Prozessorkerne soll die Verlustleistung bei gerade einmal 60 Watt liegen, was gut 40 bis 50 Watt unter der Verlustleistung der heutigen Pentium-4-Prozessoren von Intel liegt. In diesen Regionen bewegen sich auch die aktuellen UltraSparc-Dual-Core-Prozessoren. Die 8-Kern-Prozessoren werden mit einer Strukturbreite von 90 nm gefertigt und sollen um etliche Zusatzfunktionen erweitert werden können. So findet man schon in der ersten Version von «Niagara» einen Ethernet- sowie einen Speichercontroller. Künftige Versionen sollen über 10-Gigabit-Ethernet-Controller sowie Kryptografie-Coprozessoren verfügen.






Derweil versucht Intel, Suns im High-End-Bereich wenig erfolgreiche Konkurrenz, dem Itanium 2 weiter Beine zu machen. Den schlechten Umsätzen und den weit unter den Erwartung liegenden Verkäufen der 64-Bit-CPUs möchte man mit einer
neuen Prozessor-Version entgegentreten. Die aufgewertete Variante der «Madison»-Linie soll nun statt 6 satte 9 MB eingebauten Cache-Speicher enthalten. So wurde der Prozessor auch Madison 9M getauft. Das Licht der Welt soll er in der ersten November-Hälfte erblicken.
Neben der Neuvorstellung will Intel aber auch noch die restliche Produktlinie aufpolieren. So sollen ein Low-End-Modell für Dual-Prozessor-Server sowie eine Low-Voltage-Version für hohe Prozessordichten nachgeschoben werden. Über die Preise ist aus der Gerüchteküche bislang nichts zu vernehmen, einzig für den Low-End-Itanium geistert ein Preis von 530 Dollar pro Stück durch die Welt.


Extremer Pentium 4

Nach den normalen Pentium-4-Prozessoren beschleunigt Intel nun auch ihr Prestige- und High-End-Modell Pentium 4 Extreme Edition. FSB1066, DDR2-Speicher mit 533 MHz sowie eine Taktfrequenz von 3,46 GHz (Vorgänger: 3,4 GHz) sollen ihn zu wahren Leistungshöhenflügen motivieren. Neben einem neuen Mainboard verlangt der Prozessor auch eine besondere Kühlung: Die maximale Gehäusetemperatur liegt bei 38 Grad Celsius, die des Prozessors bei 66 Grad.




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