Gerangel um Handy-TV-Lizenz

Mit Hilfe der Deutschen Telekom und South Korea Telecom will Mobile TV Schweiz Swisscom Broadcast die Handy-TV-Lizenz streitig machen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/14

     

Das Ausschreibungsverfahren um die einzige Schweizer Handy-TV-Lizenz verspricht doch noch spannend zu werden. Denn für die Konzession, welche die Eidgenössische Kommunikationskommission ComCom im Herbst vergeben will, bewirbt sich nun nicht mehr nur Swisscom Broadcast, sondern auch das Bieler Unternehmen Mobile TV Schweiz. Und dieses verfügt mit
T-Systems Media & Broadcast, einer auf Rundfunkübertragungen spezialisierten Tochter der Deutschen Telekom, und South Korea Telecom über gewichtige Partner.




Mit denen will das Bieler Unternehmen bis zur Fussball-Europameisterschaft 2008 und den Olympischen Spielen in Peking ein Drittel der Schweizer Bevölkerung mit Handy-TV versorgen. Bis 2012 sollen sogar 55 Prozent der Bevölkerung in den Genuss von Handy-TV kommen, und ein Empfang in Gebäuden wird möglich. Damit überträfe Mobile TV Schweiz die Anforderungen der ComCom.





Geplant ist die Ausstrahlung von 26 TV-Stationen sowie die Produktion spezieller Inhalte, beispielsweise Musik- und Werbeangebote. T-Systems wäre für den Netzaufbau zuständig und ist laut Bertold Heil, Leiter Strategie und Geschäftsentwicklung T-Systems, bereit, einen zweistelligen Millionenbetrag zu investieren. Dank der Erfahrung im Aufbau von Handy-TV-Netzen in Berlin, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten sieht sich die Tochter der Deutschen Telekom bestens gerüstet.





Die Lizenz für Handy-TV umfasst ein Frequenzband im UHF-Bereich, um beispielsweise mittels DVB-H oder einer Alternativtechnologie TV-Programme für Mobilgeräte anbieten zu können. Erhalten wird die Lizenz, wer die beste Bewerbung und nicht das höchste Gebot einreicht. Dabei bewertet die ComCom neben der Finanzkraft des Anbieters unter anderem Pläne zu Versorgung und Rollout.


Wimax-Test gestoppt

Das Verwaltungsgericht des Kantons Bern hat den Abbruch des Wimax-Feldversuchs der Swisscom im Berner Oberland angeordnet. Damit entsprach es einem Begehren von Gigaherz, einer Interessengemeinschaft Elektrosmog-Betroffener. Diese argumentierte, Swisscom habe die Sendeleistung der Wimax-Testanlage in Boltigen zu tief angegeben, um ein öffentliches Baubewilligungsverfahren zu umgehen. Während der 30-tägigen Einsprachefrist will die Swisscom nun sämtliche rechtlichen Möglichkeiten prüfen.
Swisscom plant, Wimax für die Grundversorgung mit Breitband-Internet einzusetzen, wo dies über das Festnetz nur mit hohen Kosten möglich wäre.




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