Dell kommt auf den Pinguin
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/09
Dell bietet seinen Kunden nun auch bei Desktops und Laptops eine Wahl beim Betriebssystem. So sollen demnächst etliche Dell-Geräte mit einem vorinstallierten Ubuntu Linux erhältlich sein – vorerst aber nur in den USA. Welche Geräte dies genau sein werden, liess Dell noch nicht verlauten. Gerüchten zufolge soll es sich aber um einen Dimension-Desktop, einen XPS-Desktop sowie ein Inspiron-Laptop handeln. Ubuntu Linux sei gewählt worden, da diese Distribution von den Kunden im Rahmen von Dells Ideastorm-Aktion gewünscht wurde. Welche Rolle dabei die Tatsache gespielt hat, dass auch CEO Michael Dell auf seinem Laptop Ubuntu verwendet, bleibt unbekannt.
Mit im Boot bei der Aktion ist auch Ubuntu-Sponsor Mark Shuttleworth mit seiner Firma Canonical. Sie wird dafür zuständig sein, dass Ubuntu auf den Dell-Rechnern problemlos läuft und den kostenpflichtigen Service erbringen. Shuttleworth selber gab sich in einem Interview gegenüber der US-amerikanischen «eWeek» erfreut über Dells Entscheidung, räumte aber gleichzeitig ein, dass Linux noch nicht bereit für den Consumer-Markt sei.
Ebenfalls Neuigkeiten gibt es aus Dells Serverbereich: Nachdem dort bereits seit Jahren Red Hat Enterprise Linux und Novells Suse Linux Enterprise Server als Betriebssystem erhältlich sind, steigt Dell nun auch in die Microsoft-Novell-Partnerschaft ein und wird ein Programm lancieren, in dessen Rahmen Serverkunden mit Microsofts Coupons für den Suse Linux Enterprise Server ausgestattet werden. Dell möchte auf diese Weise mehr Kunden für Novells Enterprise Linux begeistern.
Die Ubuntu-Entwickler haben verkündet, eine «Mobile and Embedded Edition» der Linux-Distribution vorzubereiten. Mit Hilfe von Intel soll Ubuntu unter anderem für UMPCs fit gemacht werden. Eine erste Version soll im Herbst erscheinen.