Intel mit Technologiefeuerwerk

Am Intel Developer Forum hat Intel einen Ausblick auf die nächsten Generationen von Chips, CPUs und Mobilplattformen gegeben.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/08

     

Wie üblich hat Intel am Developer Forum, das diesen Frühling in Peking stattfand, mit der grossen Kelle angerichtet. Für die übliche Gigahertz-Protzerei musste der Core-2-Nachfolger «Penryn» herhalten, der im dritten Quartal auf den Markt kommen soll. Mit einer Taktfrequenz von über 3 GHz soll er bis zu 45 Prozent schneller als die aktuellen Top-Modelle von Intel sein, auch wenn durchschnittlich 15 bis 25 Prozent dank 6 MB L2-Cache pro Core realistischer erscheinen.


FSB-Lauscher

Ebenfalls auf dem Programm standen die neuen Serverplattformen, zu der auch der ab Herbst in den Handel kommende Quad-Core-Xeon «Tigerton» gehört, der für Multiprozessorsysteme geeignet ist und grössere Änderungen an den Serverchipsätzen mit sich bringt. So wurde beim «Clarksboro»-Chipsatz die Anzahl der Speicherkanäle von 2 auf deren 4 pro Northbridge erhöht, was vor allem der Leistung zugutekommt, nachdem mit Prozessoren mit integriertem Speichercontroller nach Vorbild AMDs erst im nächsten Jahr gerechnet werden kann. Zudem bringen sie einen «Snoop Filter» mit, der am Front Side Bus «lauscht» und die Datenkonsistenz in den Prozessor-Caches sicherstellen soll, ohne dass die Leistung beeinträchtigt wird. Es handelt sich damit um eine Behelfslösung für die fehlende Direktverbindung zwischen den CPUs, die man sich bei «Tigerton» mit 64 MB Extra-Speicher auf dem Mainboard erkaufen muss.


Desktop-Centrino

Auch wenn die nächste Centrino-Generation «Santa Rosa» noch nicht einmal auf dem Markt ist, macht sich Intel bereits über deren Nachfolger gedanken. «Montevina», so der Name, soll im ersten Halbjahr 2008 kommen und auf der neuen Mikroarchitektur «Penryn» basieren, die für Notebooks erstmals als Quad Core realisiert werden soll. Neben neuem Chipsatz und Wimax-Konnektivität soll «Montevina» auch eine neue Version des Flash-Caches Intel Turbo Memory mitbringen.
Den Erfolg von kleinen Desktop-PCs à la Mac Mini will Intel mit einer speziellen Desktop-Version von «Santa Rosa» unterfüttern – bessere Grafik, Turbo Cache und ein 800 MHz Core 2 Duo inklusive.


Schall und Rauch

Aus dem Forschungslabor zeigte Intel einmal mehr ihren bereits an der ISSCC präsentierten Many-Core-Prototypen «Polaris», der mit 80 Prozessorkernen auf eine Leistung von über 2 Teraflops gejagt wurde – aber nicht nur zu Prestige-Zwecken. So soll «Polaris» die Vorarbeit für das ominöse Projekt «Larrabee» leisten, hinter dem viele Intels Projekt für einen High-end-Grafikchip vermuten. Intel selbst hüllt sich in Schweigen, weist allerdings darauf hin, dass eine Art «General Purpose GPU» geplant sei – ein programmierbarer x86-Co-Prozessor mit vielen Kernen. Damit könnte Intel den immer leistungsfähigeren und flexibleren Chips von Nvidia und ATI etwas entgegensetzen, die schon seit einiger Zeit für grafik-ferne Berechnungen eingesetzt werden. Ob «Larrabee» letztlich auch als Grafikprozessor verwendet werden kann, liess Intel allerdings offen.




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