3D-Drucker fürs traute Heim

Das Projekt Fab@Home hat eine Art 3D-Drucker zum Selberbauen entwickelt und Pläne sowie Treiber als Open Source freigegeben.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/02

     

Rapid Prototyping und generative Fertigungsverfahren sind vor allem aus der Produktentwicklung in der Industrie bekannt. Dabei werden aus CAD-Daten möglichst ohne Umwege Prototypen oder Werkstücke hergestellt, die beispielsweise aus grösseren Materialblöcken gefräst oder aus einzelnen Schichten Stück für Stück aufgebaut werden. Derartige Geräte, Digital Fabricator oder einfach Fabber genannt, sind für die Allgemeinheit aber fast unerschwinglich. Deshalb hat sich das Projekt Fab@Home dazu angeschickt, einen Fabber zu entwickeln, der nicht nur günstiger, sondern auch Open Source ist.





Das Fab@Home-Projekt (www.fabathome.org) bietet abgesehen von den Einzelkomponenten alles, was für den Bau eines Fabbers nötig ist: Einen Einkaufszettel samt Plänen für die benötigten Komponenten, einen Treiber zur Kommunikation mit dem Fabber über USB sowie eine Software, mit der sich der Fabber steuern und mit Daten füttern lässt. Dazu erhält man Anleitungen zum Aufbau des Geräts, zur Auswahl und Vorbereitungen der Materialien sowie fertige CAD-Dateien zur direkten Herstellung bestimmter Objekte von der (einfachen) geometrischen Figur bis hin zu komplizierten Gegenständen wie einem Uhrenarmband aus Silikon. Pläne, Firmware und PC-Software stehen samt und sonders unter der GNU GPL.
Bislang hat das Fab@Home-Projekt erst einen Fabber, genannt Modell 1, entwickelt. Es handelt sich dabei um einen additiven Fabber. Das heisst, Objekte werden Schicht für Schicht aus Materialien wie Silikon oder Gips aufgebaut. Selbst die Verwendung essbarer Materialien wie Erdnussbutter, Schokolade oder Caramel sind möglich. Erweiterungen wie eine Fräse oder ein 85-Watt-Laser sind ebenfalls vorgesehen.
Preislich macht der Fabber mit rund 2500 Dollar eine gute Figur, muss man doch für einen Indu­strie-Fabber den Preis eines Kleinwagens entrichten.




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